+++ EILMELDUNG +++ Kuriose Fahndung Kölner Polizei sucht mit Blitzerfoto nach diesem Mann

+++ EILMELDUNG +++ Kuriose Fahndung Kölner Polizei sucht mit Blitzerfoto nach diesem Mann

Kölner RingeMarc (32): Einst Party-Gast, jetzt hat er bekannten Laden übernommen

Mister_Speck_Ringe_Marc_picard_20_01_2020 (5)

Marc Picard hat den Imbiss am Friesenplatz, der jetzt „Mister Speck“ heißt, übernommen.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Es ist eine der bekanntesten Ecken von Köln mit einer langen Geschichte. Viele Nachtschwärmer von den Kölner Ringen kennen die Ecke Hohenzollernring und Im Klapperhof von ihren Besuchen, wenn mal nach einer durchzechten Nacht der Heißhunger zugeschlagen hatte. Aber der legendäre „Wurst Willy“ am Friesenplatz hatte lange zu. Der Kölner Marc Picard (32) hat den Laden kürzlich übernommen und jetzt geht es am Friesenplatz wieder um die Wurst.

Der Unternehmer Marc Picard, gebürtig aus Rodenkirchen, macht eigentlich auf Textil. Mit seiner Firma „HR Luxury“ mit Sitz in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der gelernte Textilkaufmann Großhändler für Klamotten. Als er vor einigen Monaten aber in Köln unterwegs war, sieht er die leerstehende Würstchenbude, die er natürlich sofort wiedererkennt.

Kölner Unternehmer Marc Picard: „Ich war früher auch auf den Ringen unterwegs“

„Ich war früher auch oft in den Discos auf den Ringen unterwegs und habe mir dann auf dem Heimweg nachts um drei noch eine Bratwurst geholt. So wie viele andere auch. Der Laden war ja sehr bekannt. Ich habe mich gewundert, dass hier niemand tätig geworden ist“, sagt er.

Also sah er bei einem Immobilienportal im Internet nach und kontaktierte den Makler Marco von Reeken (30), der mit seiner Firma MvR Immobilien die Immobilie von „Ringe-König“ und „Diamonds“-Betreiber Yahya Firat zur Miete inseriert hatte.

Mister_Speck_Ringe_Marc_picard_20_01_2020 (3)

Immobilienmakler Marco von Reeken hat den Imbiss, ehemals Wurst Willy, am Friesenplatz vermittelt.

Der Laden stand laut des Maklers, der auch aus dem TV-Format „mieten, kaufen, wohnen“ bekannt ist, über ein Jahr leer. Gab es keine Angebote? Marco von Reeken: „Es gab viele Interessenten, aber ein neuer Mieter muss auch hier her passen. Marc ist ein kölscher Jung, der die Ecke und deren Geschichte kennt.“ So bekam Marc den Zuschlag für die prominente Ecke. Wie hoch ist die Miete? Das ist Betriebsgeheimnis, sagt der Unternehmer.

Neues Geschäft auf den Kölner Ringen: Eröffnung am Freitag

Der Laden, der jetzt den Namen „Mister Speck“ trägt, wird aber noch in den letzten Zügen umgebaut. Der bekannte Name „Wurst Willy“ ist durch richterlichen Beschluss geschützt. Marc Picard hat eigenen Angaben zufolge einen fünfstelligen Betrag für den Umbau investiert und will am kommenden Freitag eröffnen. Eine Bratwurst mit Brötchen kostet übrigens 2,70 Euro.

Rechtsstreit um Namen „Wurst Willy“

Wurst_Willy_repro_1988

Ein EXPRESS-Bericht aus dem Jahr 1988 über Wurst-Willy-Inhaber Wolfgang Korte, der nachts Polizisten an seinem Imbiss bedient.

Der Name „Wurst Willy“ ist in Köln legendär und ist seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Wolfgang Korte († 2002) hatte mit seinem Imbiss am Friesenplatz Generationen von Partygästen und Ringe-Besuchern nach einer durchzechten nacht noch bis in die frühen Morgenstunden bedient. Seinen Werbespruch „Hast Du Hunger oder Durst, geh zu Willy, iss ne Wurst!“ kannte in der Szene fast jeder. Das Geschäft am Hohenzollernring 86 hatte mehrere Nachfolger.

Zuletzt wurde Sanjeev Sharma, der als Rosenverkäufer „Blumen-Bobby“ seit mehr als 20 Jahren in Nachtclubs und Kneipen unterwegs ist, Nachfolger von Wolfgang Korte. Den Imbiss-Namen musste sich der Nachfolger aber juristisch erkämpfen. Er klagte erfolgreich gegen einen Betrieb am Hohenzollernring vor dem Oberlandesgericht Köln. Nur Blumen-Bobby allein darf als früherer Betreiber die legendäre Marke „Wurst Willy“ in Köln nutzen. Heute gibt es die „Wurst-Willy-Bratwurst“ an der Hornstraße in Ehrenfeld – gegenüber des Bordells „Pascha“.

Foto: Wolfgang Balfer, Repro: Alexander Roll

Ist er denn selber noch unterwegs auf den Kölner Ringen? „Meine Sturm- und Drangzeit ist vorbei“, sagt er augenzwinkernd. Jetzt seien die Jüngeren dran und Marc will „im besten Fall Geld verdienen.“