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Kölner Recycling-ReportTrennen wir unseren Müll umsonst?

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Die AWB holen den Müll der Kölner Haushalte ab.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Restmüll, Plastik und Papier: Viele Kölner sortieren brav ihren Abfall. Etwa umsonst? Eine Statistik des Bundesumweltamtes zeigt: Die Recyclingquote bei Plastikmüll liegt bundesweit bei 39 Prozent. Andere Experten sagen, es seien sogar nur fünf Prozent (hier nachlesen). Wie sieht das in Köln aus?

So viel Plastikmüll gibt es in Köln

In Köln haben die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) 2018 insgesamt 13.500 Tonnen Plastikmüll der Kölner Haushalte eingesammelt. Zählt man andere Wertstoffe aus der gelben Tonne dazu, dann sind es 27.000 Tonnen. Pro Einwohner macht das 25 Kilo pro Jahr. Zudem gebe es laut AWB pro Jahr 13 Kilo Fehlwürfe pro Einwohner, also Müll in der falschen Tonne.

So viel wird in Köln recycelt

In Köln werden die Zuständigkeiten für Müll aufgeteilt: Um 17 Prozent des Kölner Plastikmülls kümmert sich die Stadt. Davon werden 60 Prozent recycelt.

Alles zum Thema Rewe

Das Duale System Deutschland, auch als Grüner Punkt bekannt, kümmert sich um den Rest. Da liegt die Recycling-Quote bei 43 Prozent. Also werden insgesamt 39,5 Prozent des Kölner Plastikmülls wiederverwertet. 

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In der Umschlaganlage der Firma „RWR“ wird der Müll weiterverarbeitet.

Diesen Weg legt der Kölner Müll zurück

Dabei haben Stadt und Grüner Punkt aber wenig Einfluss darauf, ob Kunststoffe recycelt werden oder nicht. Denn: Die AWB sammelt den Müll ein, bringt ihn in eine Umschlaganlage, etwa zu der Firma „RWR“ im Deutzer Hafen. Da wird der Kunststoff umgepackt und zu der Sortieranlage der Firma Remondis in Erftstadt geschickt.

Neues Verpackungsgesetz hebt Quote

Der Plastikmüll, der noch wiederverwertbar ist, wird in Verwertungsanlagen recycelt. Was nicht mehr wiederverwendbar ist, kommt in eine Verbrennungsanlage. Da die Anlage in Erftstadt erst Anfang 2019 in Betrieb genommen wurde und mit neuester Technik ausgestattet ist, wird dort mindestens 50 Prozent des Abfalls recycelt. Das sieht nämlich das neue Verpackungsgesetz vor.

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Ein Blick in die Müllverbrennungsanlage der AVG in Niehl.

Dirk Jansen vom BUND: „Riesengroßer Fake“

Doch genau in dem Schritt der Verwertung liegt oft das Problem. Dirk Jansen, Geschäftsführer des BUND Landesverband NRW, sagt: „Die Verbraucher sortieren ihren Müll sorgfältig in die Gelbe Tonne, doch der landet dann meist nicht auf Recycel-Höfen, sondern auf der Müllverbrennungsanlage“. Das sei ein „riesengroßer Fake“.

Gewerblicher Müll nicht in der Recycling-Quote

Das sind aber nur die Zahlen für private Haushalte. Dann gibt es die sogenannten Selbstentsorger. Das sind Firmen, die  Verkaufsverpackungen herstellen oder vertreiben. Sie kümmern sich eigenständig um die Entsorgung ihres Abfalls. Diese Angaben sind in der Recycling-Quote nicht enthalten.

Rewe ist Teil des Dualen Systems

EXPRESS fragte bei Rewe mit Sitz in Köln nach. Die  Supermarktkette verkauft täglich tonnenweise Verpackungen.  Laut Sprecher Thomas Bonrath beteiligt sich die Kölner Firma am Dualen System und erfülle gesetzliche Vorgaben. So werde die Abholung und Verwertung sichergestellt. Auch bei Glas, Papier, Metall und und und...

Die Lösung?

Dirk Jansen sagt, man müsse von vorneherein nachhaltig konsumieren, denn die „beste Verpackung“ sei die, „die gar nicht entsteht“.  So sehe er auch die Unternehmen in der Pflicht, die den Verbraucher oft „zu Verpackungen zwingen“.