Erzbistum streicht PfarreienRadikal-Umbau: Kölner Pfarrer aus Problem-Veedel reagiert
Köln – „Krisen gehören dazu“, findet der Kölner Pfarrer Franz Meurer. Die radikale Entscheidung des Erzbistum Kölns, bis 2030 die Pfarreien drastisch zu reduzieren – das sei für ihn auch so eine Krise.
Kölner Pfarrer: „Die Leute halten wie jeck zusammen“
„In unserer Gemeinde heißt es, ich loss dich nicht im Riss“, erklärt Pfarrer Franz Meurer(68) am Sonntag gegenüber EXPRESS.
„Wir sind die ärmste Gemeinde von Köln, viele ältere Gemeinde-Mitglieder haben nicht einmal Internet, aber die Hilfsbereitschaft ist trotzdem groß“, so der beliebte Kölner Pfarrer.
Pfarrer Meurer in Kölner Problemstadtteilen aktiv
Die Kölner Lebenseinstellung zum Zusammenhalt helfe ihm und seiner Gemeinde aktuell mehr denn je.
Das Erzbistum Köln will die Pfarreien von 500 auf nur 50 reduzieren. Doch das alleine kann den couragierten Pfarrer aus den Problemstadtteilen Höhenberg und Vingst nicht schocken.
Pfarrer Meurer: „Vom Pastor alleine hat die Kirche nichts“
„Die Leute halten in er Corona-Krise wie jeck zusammen. Wir müssen manchen Helfern absagen, so viele melden sich“, so Meurer. Es komme aktuell auf die Menschen und nicht alleine auf Funktionäre oder Entscheidungen des Erzbistums Köln an.
Höhenberg und Vingst: Pfarrer Meurer über große Nachfrage
„Wir haben erlebt, dass der Zusammenhalt in der Kirche momentan größer wird. Vom Pastor alleine hat die Kirche nichts“, so der Pfarrer. Die Leute wollen doch nicht wissen, was der Pastor glaubt, die Menschen wollen hören, was die anderen Menschen glauben“, so der Kölner.
Die Nachfrage sei bei den Wochenandachten unglaublich. Auch nach der Bekanntgabe des Erzbistums.
„Das ist momentan die einzige Kirche, die funktioniert“
Wichtig sei, dem Vertrauensverlust in die Kirche entgegen zu wirken. „Viel geht weg, wenn Vertrauen weg geht“, appelliert der Pfarrer.
„Die Form der Kirche, die der Papst momentan will, bei der alle mitmachen, das ist im Moment die einzige Kirche, die funktioniert“, so Meurer optimistisch.