Köln/Lindlar – Es ist die total verrückte Jagd nach Curly Sue im Internet. Das Pony wurde von einem Kölner Paar in Westfalen für 2000 Euro gekauft. Doch nur zwei Tage später war es aus dem Stall verschwunden. Erst nach und nach wurde den neuen Besitzern klar, wer das Pferdchen entführt hatte.

Kölner Pony: Besitzerin hatte Betrug offenbar geplant

Der Fall: Das Kölner Paar Sabrina W. (35) und Patrick D. (32) hatten im Internet die Anzeige von Vanessa M. aus Oer-Erkenschwick gelesen: „Schweren Herzens muss ich mein 13-jähriges super braves Pony verkaufen. Näheres gerne über private Nachricht.“

Tage später kam es dann zum Verkauf. Sabrina W.: „Die Besitzerin bat uns, die 2000 Euro für das Pony auf zwei verschiedene Konten zu überweisen, da sie selbst Stütze bekommt.“ Am 1. Mai holten die neuen Besitzer das Pony samt Kaufvertrag in Westfalen ab.

Dann die Facebook-Fahndung nach dem Pony

Die Kölner schickten der alten Besitzerin dann noch einige Fotos von der neuen Unterkunft des Tieres. Sabrina W.: „Wir wollten sie beruhigen, damit sie sich keine Sorgen macht.“ Doch genau diese Fotos nutzte die alte Besitzerin wenige Tage später für eine perfide „Fahndung“ nach dem Pony. Sie log, sie habe das Geld für das Pony nie erhalten und damit sei das Tier gestohlen. Da der juristische Weg ihr zu lange dauern würde, wolle sie nun wissen, wo Curly Sue abgeblieben sei.

Unwissende teilten leichtfertig die „Fahndung“ auch in Kölner Reitergruppen. Von dort meldeten sich Mitglieder, die die Stallungen in Lindlar erkannten – und der alten Besitzerin die Adresse nannten.

Dann wurde das Pony nachts geklaut

Zwei Nächte später wurde das Pony geklaut. „Als wir morgens zur Box kamen, war sie leer“, sagt Patrick D. entsetzt. „Wir haben Strafanzeige wegen Diebstahls und Verdacht des Betrugs erstattet. Die Kripo ermittelt jetzt.“ Gegenüber EXPRESS leugnete Vanessa M. nicht einmal, etwas mit dem Diebstahl zu tun zu haben. Das war auch unsinnig, denn kurz darauf entdeckten die neuen Besitzer das Tier in einem Stall in Oer-Erkenschwick. Es war von Kopf bis Fuß so mit Decken „verkleidet“, dass man es nur schwer erkennen konnte.

Observation führte dann zu Curly Sue

Sabrina W. und Patrick D. hatten Vanessa M. observiert. Sie führte das Pärchen zum Pferd. Weil sie gegenüber der Polizei nicht nachweisen konnte, dass sie die Besitzerin ist, stellten die Beamten das Pony vorerst sicher. Für Vanessa M. könnte der Verkauf des Pferdes nun richtig böse enden und teuer werden. Denn demnächst wird sie sich wohl vor Gericht wegen Betrug, Diebstahl und falscher Verdächtigung verantworten dürfen.