+++ EILMELDUNG +++ Frankfurt-Legende Trauer um Weltmeister und „Schlitzohr“: Bernd Hölzenbein verstorben

+++ EILMELDUNG +++ Frankfurt-Legende Trauer um Weltmeister und „Schlitzohr“: Bernd Hölzenbein verstorben

Kölner ohne Grund verprügelt?Polizei prüft schwere Vorwürfe gegen eigene Beamte

Der Kölner Yüksel Aker wurde bei dem Polizeieinsatz auf seinem Firmengelände verletzt

Der Kölner Yüksel Aker wurde bei dem Polizeieinsatz auf seinem Firmengelände verletzt und ging später in das Krankenhaus Holweide.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Der Kölner Firmeninhaber Yüksel Aker (29) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Bei einem Polizeieinsatz am Mittwoch (21. Oktober) auf seinem Firmengelände in Stammheim soll er von mehreren Beamten geschlagen worden sein. Der Kölner sagt: „Ich wurde ohne Grund von der Polizei verprügelt.“

Vorangegangen war ein Streit zwischen Yüksel Aker und einem Lastwagenfahrer der Firma seines Bruders, mit dem er sich das Betriebsgelände an der Buchholzstraße teilt. „Ich habe dem Mitarbeiter nach dem Streit ein Hausverbot erteilt. Als er dann draußen war, muss er die Polizei gerufen haben. Nach etwa 20 Minuten kamen mehrere Streifenwagen zu meiner Firma. Die Beamten brachten mir sofort Handschellen an und durchsuchten das Gelände“, schildert Yüksel Aker.

Der Mitarbeiter soll behauptet haben, dass Yüksel Aker ihn mit einem Hammer geschlagen haben soll. Das bestreitet er und beruft sich auf mehrere Zeugen, etwa Mitarbeiter der Firma, die die Rangelei beenden wollten. „Während des Streits wollte mich der Mitarbeiter mit der Faust schlagen und ist dabei ausgerutscht und hat sich wohl an einem der Lkw gestoßen und so selbst verletzt“, sagt Yüksel Aker.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Nachdem die Polizei erfolglos nach einer mutmaßlichen Tatwaffe gesucht hatte, wurde Yüksel Aker in ein Büro auf dem Gelände gebracht. „Dort haben wir etwa eineinhalb Stunden geredet. Meine Aussage wurde aufgenommen. Es war teilweise sogar ein nettes Gespräch, ich habe den Beamten Getränke angeboten“, erinnert er sich.

Kölner Yüksel Aker erhebt nach Polizeieinsatz schwere Vorwürfe gegen Beamte

Dann hätten die Beamten die Herausgabe des privaten und des Diensthandys des Firmenchefs sowie die Autoschlüssel verlangt. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich ohne einen Durchsuchungsbeschluss mein Eigentum nicht herausgebe. Ich habe ihnen erklärt, dass ich alle Geschäfte mit meinen Kunden über das Diensthandy abwickele. Da mir nichts vorgelegt werden konnte, wollte ich auch meine Sachen nicht abgeben. Die Beamten haben mir auch gedroht, das Gelände zu versiegeln“, erinnert er sich.

In dem Moment sei die Stimmung umgeschlagen. „Nachdem die Beamten die Videoanlage, die den Hof überwacht, abgebaut hatten, sind sechs von ihnen mitten im Gespräch auf mich los und haben mich mit Gewalt am Boden fixiert. Ich wurde am ganzen Körper von mehreren Polizisten getreten und geschlagen. Sie haben einfach übertrieben zugeschlagen und die Sachen wie meine Geldbörse, die sie kurz davor zurückgegeben hatte, mit Gewalt wieder aus meinen Taschen geholt“, schildert Yüksel Aker die Situation.

Und weiter: „Als ich dann blutig und voller Matsch gefesselt auf dem Boden saß, fragte ich, warum sie mich geschlagen haben. „Alle haben mir gesagt, dass sie meinen Ellbogen im Gesicht hatten. Da muss ich ja Karate-Kid oder so sein, habe ich ihnen nur geantwortet. Ich hatte meine Arme nur schützend vor mein Gesicht gehalten und habe nicht versucht, nach ihnen zu schlagen. Bevor die Beamten gegangen sind, haben sie noch einen Krankenwagen gerufen.“

Bevor die Beamten losgefahren sind, haben sie noch ein Sicherstellungsprotokoll da gelassen, auf dem steht, dass die Sachen nach Rücksprache mit einem Bereitschaftsstaatsanwalt beschlagnahmt wurden.

Kölner Yüksel Aker nach Polizeieinsatz: „Ich wurde grundlos von der Polizei geschlagen“

Der Kölner findet den gewaltsamen Einsatz der Polizei überzogen und hat einen Anwalt eingeschaltet, der Anzeige gegen die Beamten erstatten soll. „Ich wollte nur mein Hausrecht durchsetzen und wurde von der Polizei übel zugerichtet. Dass ich aus einer kleinen Rangelei heraus so etwas mit der Polizei erlebe, hätte ich nicht gedacht. Sie hätten mich auch auf die Wache bringen können, wo wir alles klären könnten. Anstelle wurde ich vor der ganzen Belegschaft gefesselt und geschlagen.“

Akers Vater Ali (50), der in der Türkei auch in einer Oppositionspartei politisch aktiv ist, hat den Fall auch an das türkische Generalkonsulat herangetragen. Er sagt: „Ich bin hier geboren und wir sind Teil dieser Gesellschaft, in der wir friedlich zusammenleben möchten. Ich hoffe, dass die Behörden den Fall gründlich aufklären.“

Kölner Polizei will Vorwürfe gegen Beamte überprüfen

EXPRESS fragte bei der Kölner Polizei nach. Laut Polizeisprecher Ralf Remmert wird gegen Yüksel Aker wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Zu den Vorwürfen sagt er: „Die aufgestellten Behauptungen zur Vorgehensweise der eingesetzten Polizeibeamten werden nunmehr untersucht und die Verdachtslage zu strafbaren Handlungen der Einsatzkräfte werden geprüft.“