Köln – Zum Start der Osterferien gingen am Freitag (26. März) gleich sechs Flieger von Köln/Bonn ins Urlaubsparadies Mallorca. Mitten in der dritten Corona-Welle! Alle (nach) Malle? Muss man da ein schlechtes Gewissen haben? EXPRESS hörte sich unter den Reisenden am Flughafen um. 

• Zum Beginn der Osterferien starten sechs Flieger von Köln/Bonn nach Mallorca
• Deutschland befindet sich inmitten der dritten Corona-Welle
• Urlauber: „Wir halten uns zurück”

Unter den Urlaubern, die am Freitagnachmittag vorm Check-in des Terminals 2 warten, treffen wir zum Beispiel den Passagier Dirk Weber, der mit seiner Frau verreist: „Wir machen jetzt drei Wochen in unserem Domizil dort Urlaub – endlich nach sechs Monaten ohne“, freut sich der Rentner.

Oster-Ansturm: Von Köln nach Malle trotz Corona

Er hat trotzdem Verständnis, wenn einige die Malle-Trips mit kritischen Augen betrachten. „Wir sind jetzt gerade in einer außergewöhnlichen Situation, aber: Wir halten uns dort sehr zurück und treffen uns maximal mit einem anderen Paar aus Deutschland.“

Wer die Balearen-Insel besuchen will, muss einen negativen PCR-Test in der Tasche haben. So sind die spanischen Bestimmungen. Weil die Lage doch etwas unsicher erscheint, ist ein anderer Mallorca-Urlauber, der anonym bleiben will, auf Nummer sicher gegangen: „Wir haben mehrere Rückflüge gebucht. Der erste ist schon am Mittwoch.“

Corona-Pandemie: Mallorca verhängt Ausgangssperre

Eine Quarantäne nach der Rückreise will man nicht riskieren. Kritik am Urlaubsspaß zu Pandemiezeiten? „In Politik und Medien wird eine Neid-Debatte geführt“, sagt die Partnerin des Mehrfach-Buchers.

Der Inzidenzwert liegt auf der Ferieninsel unter 50. Tendenz aber auch dort steigend. Am Freitag wurden deshalb verschärfte Maßnahmen verhängt: Ausgangssperre zwischen 22 und 6 Uhr, Maskenpflicht im öffentlichen Raum, Treffen mit maximal sechs Personen. Restaurants und Kneipen können zwar öffnen, aber gegessen werden darf nur draußen und auch dort nur bis 17 Uhr.

Urlaub auf Mallorca: Selbstversorgung statt Ballermann

Ballermann und Party ist also abgesagt. Die Pläne der Mallorca-Urlauber am Kölner Flughafen sehen ohnehin meist anders aus – auch ohne eigene Finca. „Wir haben uns dort eine Wohnung gemietet und werden uns selbst versorgen“, erzählen Anna und Marcel. „Ansonsten gehen wir alleine wandern und vermeiden Kontakt.“

Hanne und Oskar, noch ein Paar, das guter Dinge ist: „Wir sind ja alle getestet“, sagt Hanne. „Wir freuen uns darauf, endlich mal wieder in Geschäfte und Restaurants zu gehen.“

Mallorca-Urlauber aus Köln: Keine Angst vor Virus-Mutanten

Das Paar fliegt jedes Jahr ein- bis zweimal auf die Insel. Eine Woche wollen sie bleiben. Sie übernachten im Hotel. Angst, sich gerade aufgrund der auf Mallorca nachgewiesenen Virusmutationen vor Ort anzustecken, haben die beiden nicht.

Die neu eingeführte Testpflicht für Reiserückkehrer empfindet Oskar hingegen als „Schikane“. Christian, ein weiterer Reisender, ergänzt: „Wir fragen uns, wie das funktionieren soll, wenn am Abflugtag dann am Flughafen Palma auf einmal 30.000 Menschen getestet werden sollen.“ (mit red)