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Kölner Kult-ClubKlo-Sex und Rocker: Die Erlebnisse eines Türstehers

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Mitgründer Harald Reimer (80, mitte) und die heutigen Ding-Chefs Bernd Hahne und Claudia Wecker.

Köln – Es ist längst eine Institution in Köln. Wohl kaum ein Student hat hier nicht ein bis einundzwanzig Kölsch gekippt: Seit 50 Jahren ist der Club „Das Ding“ am Hohenstaufenring Hotspot der Kölner Partyszene. Am 6. Dezember 1968 von Harald Riemer (80) für angehende Akademiker mit schmalem Geldbeutel konzipiert, feiert der Kultclub jetzt Jubiläum.

Als Student an der Tür gejobbt

Wie viele andere Studenten war auch ich, der EXPRESS-Reporter, Mitglied der Ding-Familie. Fast zwei Jahre lang stand ich dienstags, an Karneval und manchen Wochenenden an der Tür und sorgte mit meinen Kollegen für die Sicherheit im Club. In dieser Zeit musste ich feststellen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt.

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Die Tür zum Studentenclub. Hier entscheidet sich noch heute, wer innen feiern darf und wer nicht. 

Einige Beispiele: Einmal wurde ich von Halbstarken bedroht, weil wir sie nicht reinließen. Sie hatten keine Studentenausweise, waren bereits stark angetrunken und wirkten latent aggressiv. Als sie nicht rein durften, drohten sie mir.

Der angebliche Rocker

„Ein Anruf und zehn meiner Kumpels stehen hier und machen dich fertig, Du H****sohn! Ich kenne nämlich Rocker aus Leverkusen.“ Daraufhin erwiderte ich, dass nach einem Anruf von mir, etwa 20 Mann in drei Minuten hier wären, weil meine Gang größer sei, als die seiner Rocker.

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EXPRESS-Redakteur Carsten Rust traf auf der Jubiläumsfeier auf seine ehemalige Bar-Kollegin Yeliz.

Verwundert fragte er mich nach dem Namen der Gruppe. „Polizei“, sagte ich. Das kleinlaute Duo drehte sich frustriert um und ging. Rocker kamen übrigens nicht mehr vorbei.

Romantik auf zwei Quadratmetern

Regelmäßig ließen sich auch seit wenigen Stunden frisch Verliebte dazu hinreißen, sich auf dem Herren-Klo „näher kennenzulernen“. Auch in diesem Fall mussten meine Kollegen und ich einschreiten, da oft die Kabinen über Stunden blockiert wurden. Keine Ahnung, wie an diesem Örtchen bei so manchem romantische Stimmung aufkam.

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Knapp zwei Jahre lang jobbte EXPRESS-Polizeireporter Carsten Rust neben seinem Journalistikstudium im Ding als Türsteher.

Einige reagierten beschämt, wenn wir nach mehrmaligem Klopfen von außen die Toilettentüren aufschlossen und sie in flagranti erwischten. Andere riefen uns zu: „Nur noch fünf Minuten. Ich hab’s gleich!“ Auch für diese Herrschaften war der Abend im Ding dann früher zu Ende als gedacht.

Manche kennen keine Grenzen

Klar, überwiegend sind es nette, junge Menschen, die im Studentenclub richtig abfeiern wollen, aber bei manchen Kandidaten konnten wir an der Tür nur den Kopf schütteln.

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Auch bei der Jubiläumsfeier von ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern war der Laden rappelvoll.

Zur Freibier-Party an einem Dienstag tauchte eine Gruppe junger Männer auf. Einer von ihnen hatte ein gebrochenes Bein. Eingegipst von der Fußsohle bis zur Hüfte. Ich fragte ihn noch, ob er einen Disco-Ausflug wirklich für eine gute Idee halten würde.

Er wollte unbedingt feiern, also ließen wir ihn hinein. Ein paar Stunden später wurde er vollkommen betrunken von seinen Kumpels wieder rausgetragen. Doch eine Kleinigkeit ließ er zurück.

Überraschung auf dem Herren-Klo

Beim Abschlussrundgang durch die Toiletten entdeckten wir nach Feierabend einen komischen Beutel mit einem langen Schlauch daran. Dieser Gast hatte sich tatsächlich im Laufe des Abends selbst seinen Katheter gezogen, weil sein Urinbeutel voll war. Offensichtlich nicht nur der...