Köln  – Es ist eine schöne Tradition geworden: Wenn der letzte Wagen durch die Severinstorburg gefahren ist, dann ist noch lange nicht Schluss. Denn dann wird das Motto der kommenden Session verkündet. Bedeutet für Kölns Jecke: ein Jahr Vorfreude, ein Jahr Zeit zu überlegen, wie man es am besten umsetzen könnte.

Kölner Karneval: Neues Motto betont Zusammenhalt

Und da gibt zweifellos zahlreiche Möglichkeiten: „Nur zesamme sin mer Fastelovend“, heißt das neue Motto, das Zugleiter Holger Kirsch an der Severinstraße enthüllte. Köln brauche die Vielfalt, sagte Kirsch unter dem Beifall der Zochbesucher. Und dafür stehe der Fastelovend.

Kirsch: „Ich bin sicher, dass wir damit für viele Jecke einen Impuls für die Vorbereitungen der kommenden Session liefern.“

Neues Kölner Karnevalsmotto: Positive Reaktionen

Die ersten Reaktionen waren nur positiv: „Man kann unheimlich viel draus lesen“, meinte etwa Ex-Prinz und WDR-Moderator Wicky Junggeburth.

Ob Integration, Inklusion, Nationenvielfalt, Jung und Alt, Reich und Arm – dieses Motto soll den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft stärken.

Aber auch unter den Karnevalisten soll das Motto fruchten: . „Wie Puzzlestücke fügen sich die verschiedensten Spielarten des Karnevals zu einem großen Fest zusammen: von der Kneipe op dr Eck bis zum Gürzenich, von der Kita bis zur Seniorensitzung, von der leisen Milieu-Sitzung bis zur schrillen Immi-Sitzung und vom Veedelsverein bis zum Traditionskorps. Und nur alles zusammen ist Fastelovend“, erklärt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Gerade in einer Zeit der wachsenden Individualisierung sei der Karneval ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis.

Kölns Festkomitee-Präsident Kuckelkorn: Dafür steht das neue Motto 

„Wir beziehen unser Motto natürlich nur auf den Fastelovend, aber wer weiterdenkt, kann stattdessen auch Köln, Deutschland oder die ganze Welt einsetzen“, sagt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Im Karneval wie im Leben sollten wir die Gemeinsamkeiten feiern und mehr Toleranz gegenüber anderen zeigen. Unser Motto versteht sich deshalb auch als eine Aufforderung zu mehr Zusammenhalt und Kompromissbereitschaft in unserer Gesellschaft.“

Neues Karnevalsmotto: Impulse für das ganze Rheinland

„Nur zesamme sin mer Fastelovend“ könne aber auch auf die Region gemünzt werden, teilte das Festkomitee mit. Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln wollten gemeinsam mit der schwäbisch-alemannischen Fastnacht Weltkulturerbe werden und in den kommenden Monaten ihre Zusammenarbeit intensivieren. „Da gibt es viel mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes“, so Christoph Kuckelkorn. „Wir alle feiern im Kern dasselbe Fest – egal ob Fastnacht oder Karneval.“