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Sex, Drugs and DevisenhandelHerstatt-Pleite: TV-Spektakel über Kölner Bank-Crash

2021-05-04 10_37_18-FilmMittwoch im Ersten_ Goldjungs _ ARD-Mediathek

Marie Breuer (r., gespielt von Michelle Barthel) liest „Goldjunge” Mick Sommer (l., Tim Oliver Schultz) aus dem EXPRESS vor.

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Köln – Kölner Stadtgeschichte als Gesellschafts-Satire: Beim Crash der Herstatt-Bank im Jahr 1974 mussten zahlreiche Kölner Sparer um ihre Einlagen bangen. Der Film „Goldjungs” stellt bei seiner Aufarbeitung des Finanz-Crashs eine junge Sekretärin und eine Bande ruchloser Zocker ins Zentrum der Geschichte. Die ARD zeigt den Film am Mittwochabend (5. Mai, 20.15 Uhr).

  • 1974 macht die Kölner Herstatt-Bank Pleite
  • Michael Souvignier und Till Derenbach verfilmen Ereignisse als TV-Satire
  • „Goldjungs” läuft am Mittwoch (5. Mai) um 20.15 Uhr in der ARD

Voller Träume und Ambitionen betritt die ehrgeizige Marie Beumer (gespielt von Michelle Barthel) im Sommer 1973 das Gebäude der angesehen Herstatt-Bank in der Kölner City, (gedreht wurde bei der Oppenheim-Bank schräg gegenüber), das damals größte Geldhaus der Stadt.

Kölner Herstatt-Pleite: Schock-Moment für die ganze Stadt

Ein ereignisreiches Jahr später steht sie vor einem Scherbenhaufen, so wie viele Tausende Kölner damals. Die Bank hat sich beim Devisenhandel verzockt. Am Ende ist alles weg. „Wir waren pleite und mit uns die ganze Stadt”, wie Breuer feststellt.

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Was dazwischen passiert erlebt Beumer, im Gegenteil zum Rest der Stadt, hautnah mit: Ein Haufen koksender Playboys, der in bunter Porsche-Kolonne zwischen Geldinstitut und „Lovers Club” hin und her pendelt. Ein dusseliger Bankdirektor, für den die Kölner Karnevalsgesellschaft stets Vorrang vor Dollar-Kursen und Kapitalerträgen genießt. Ein Finanzier Hans Gerling als echter Kotzbrocken, der sich widerwillig dazu überreden lässt, die geprellten Sparer aus dem Privatvermögen zu entschädigen.

„Goldjungs”: Film über Herstatt-Pleite bei ARD

Vieles ist herrlich übertrieben und strotzt vor Lokal- und Zeit-Kolorit. „Man überzeichnet da in der Satire natürlich, um einen Kontrast zu erzeugen”, gibt Michael Souvignier zu. „Einiges ist Fiktion. Aber der Ursprung ist wahr. Das wissen wir ja als Kölner alle.”

Souvignier hat den Film gemeinsam mit Till Derenbach produziert. Die beiden sind seit Jahren ein Team („Contagan”, „Oktoberfest 1900”) und setzten bereits mit „Der König von Köln” dem kölschen Klüngel ein filmisches Denk- bzw. Mahnmal.

ARD zeigt Film zu Kölner Herstatt-Pleite

Die Herstatt-Pleite als Kölner Trauma war für die beiden Geschichts-Freaks das ideale Material. „Das ist genau die Art von Film, die wir gerne machen. Das prangert soziale Ungerechtigkeiten an. Dass er immer aktuell ist und bleibt, liegt einfach an der menschlichen Gier”, zeigt sich Souvignier begeistert.

Dabei hat die Corona-Krise den beiden ordentlich dazwischen gefunkt. Zwischendrin musste der Drehstart, ursprünglich für Frühjahr 2020 geplant, verschoben werden. „Wir mussten sogar den Regisseur und fast das ganze Team auswechseln. Wir hatten eigentlich zwei Filmstarts”, erinnert sich Derenbach.

Im Oktober konnte es dann endgültig losgehen. Ein halbes Jahr später ist das ganze Projekt bereits im Kasten und wird im Rahmen des „Filmmittwoch im Ersten” zu sehen sein. Darüber hinaus gibt's „Goldjungs” für drei weitere Monate in der ARD-Mediathek.