Kölner Geschäfte leuchten rotDie dramatische Botschaft hinter der Lichtaktion

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Händler machen mit roter Beleuchtung am Montagabend (1. März 2021) auf ihre dramatische Lage aufmerksam. Auch das Rhein-Center in Köln-Weiden.

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Köln – „Der Handel leuchtet rot!“ – unter diesem Motto erstrahlten am Montagabend (1. März 20201) zahlreiche Kölner Geschäfte, Schaufenster und Einkaufszentren.

  • Kölner Geschäfte leuchten am Montagabend rot
  • Einzelhändler setzen Zeichen für Lockerungen
  • Ministerpräsidenten entscheiden am Mittwoch

Mit der Aktion wollen Händler in ganz Deutschland auf die prekäre Lage durch den anhaltenden Lockdown aufmerksam machen.

Kölner Händler setzen Zeichen gegen Lockdown

Der Zeitpunkt ist dabei keineswegs zufällig gewählt. Am Mittwoch, dem 3. März, beraten die Ministerpräsidenten der Bundesländer über mögliche Lockerungen in der Corona-Pandemie. An die Länderchefs richtet sich die Aktion vom Montagabend.

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Neben dem Rhein-Center beteiligten sich unter anderem das City-Center in Chorweiler, die Köln-Arcaden in Kalker und der Hürth-Park an der Aktion.

„Wir wollen ein klares Zeichen setzen und zeigen: Der Handel blutet aus und die Lebendigkeit der Innenstädte ist in Gefahr“, erklärt Stephan Antwerpen vom teilnehmenden Rhein-Center in Weiden.

Corona-Lockdown: Kölner Händler schlagen Alarm

Seiner Meinung nach ist eine schnelle Öffnung der Geschäfte dringend notwendig. „Das geht nachweislich mit Sicherheit und Verantwortung: Zahlreiche Studien belegen, dass der Einzelhandel kein Infektionstreiber ist“, sagt Antwerpen weiter.

In eine ähnliche Kerbe schlug bereits am Montag der Bundesverband Technik des Einzelhandels mit Sitz in Köln. In einem offenen Brandbrief an die Kanzlerin forderten Vertreter von Saturn, Media Markt und Co. eine sofortige Öffnung der Geschäfte.

Seit dem 16. Dezember 2020 steht der Einzelhandel in Deutschland still. Lediglich für Lebensmittel, medizinische Versorgungsgüter und ähnliches gelten Ausnahmen.

Corona: Kölner Einzelhändler fordern Perspektive

Alle anderen Händler halten sich seitdem mit Online-Bestellungen und Abholstellen über Wasser. Mehr schlecht als recht, wie Stephan Antwerpen meint: „Die aktuell diskutierten „Click & Meet“-Angebote oder vergleichbare Ideen sind keine Alternative – im Gegenteil. Die Kosten für Personal und Ladenbetrieb sind zumeist höher als die Umsätze, so dass derartige Angebote die aktuellen Verluste nur weiter erhöhen würden.“

Nach der bisherigen Corona-Strategie ist eine Öffnung der Einzelhändler bei einem flächendeckenden Inzidenzwert von unter 35 vorgesehen. Doch der Wert stieg auch in Köln zuletzt wieder stark an.

Für Antwerpen und die Initiatoren der Aktion „Der Handel leuchtet rot!“ muss trotzdem zwingend über Auswege nachgedacht werden. „Das Ziel ist, dass wir mal eine wirkliche Perspektive bekommen“, wünscht sich der Manager mit Blick auf die Konferenz am Mittwoch.