Kölner FlughafenMit fünf Kilo Kokain im Flixbus erwischt – so verriet sich der Kurier

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Carmelo T. (29) mit seinem Verteidiger Michael Hakner im Kölner Landgericht.

Köln – Wäre er einfach cool geblieben, es wäre wohl gar nichts passiert. Doch der Drogenkurier verhielt sich im Februar bei der Zollkontrolle im Flixbus am Flughafen offenbar so auffällig, dass die Beamten Verdacht schöpften. Und siehe da: Unter dem Sitz 7c lagerten fein abgepackt fünf Kilogramm Kokain.

Flughafen Köln/Bonn: Fünf Kilo Kokain im Rucksack

Die Route war klar. Von Düsseldorf aus sollte es mit dem schwarzen Drogen-Rucksack auf der Flixbus-Linie 177 bis nach Mailand in Italien gehen. Fahrtzeit: 13 Stunden und 50 Minuten, die einfache Fahrt kostet aktuell etwa 35 Euro. Doch für Carmelo T. (29) war nach einer Stunde Fahrt Schluss. In Köln.

Am Zentralen Omnibusbahnhof am Airport Köln/Bonn kontrollierte der Zoll den Bus. „Ich hatte panische Angst entdeckt zu werden“, sagte der Italiener am Donnerstag beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht. Der Vorwurf: Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

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Drogenkurier war völlig nervös

Der Angeklagte gab zu, bei der Kontrolle so nervös gewesen zu sein, dass er sich wohl selbst verraten hat. Die Zollfahnder fanden bei ihm das Kokain mit einem Verkaufswert von mehreren Hunderttausend Euro, dazu zwei Samsung-Handys und Einmalhandschuhe. Es erging Haftbefehl.

Carmelo T. weinte, als sein Verteidiger Michael Hakner ein vorbereitetes Geständnis verlas. Demnach sei der gelernte Elektriker in die Drogen- und Spielsucht abgerutscht. Zuletzt habe er 1500 Euro Schulden gehabt, die er als Kurier abarbeiten sollte. Daher sei er nach Deutschland gereist.

Angeklagtem drohen mehr als vier Jahre Knast

Zunächst habe er Geld nach Zürich gebracht, dann später in Düsseldorf den Rucksack bekommen. Dass sich darin Kokain befand, will er zunächst nicht gewusst haben. Der Auftraggeber, den er nicht nennen wollte, hätte gedroht, ihm beide Hände abzuschneiden, sollte er sich an der Ware vergreifen.

„Im Nachhinein bin ich froh, dass ich kontrolliert wurde, so kann das Kokain keinen Schaden anrichten“, so der Angeklagte. Sein Anwalt stellt sich eine Haftstrafe bis zu vier Jahren vor, der Richter wegen der Menge an Kokain eher mehr. Es sind noch zwei Verhandlungstage vorgesehen.