Köln – Er ist der Kölner Sportschuh-Papst! Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann (65) war in seiner Karriere maßgeblich an der Entwicklung unzähliger Schuhe beteiligt. Der langjährige Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie an der Kölner Sporthochschule führte die ersten Laufschuhtests in Europa für Asics durch, entwickelte 1997 den optimalen Tennisschuh für Sand von Nike, die Handballschuhe für die deutsche Olympiamannschaft 2004 (hier war er zudem selbst als Trainer einer usbekischen Turnerin dabei) und rettete mit dem „Nike Free“ die Laufschuhsparte für den US-Megakonzern.

25 Jahre war er als Entwickler und Berater tätig, zuletzt bei Brooks, seit 2017 ist er zwar emeritiert – aber nicht wirklich im Ruhestand. Jetzt – mit 65 – arbeitet er nicht mehr für die Giganten der Branche, sondern hat eine eigene Marke gegründet: „True Motion“.

True Motion: Kölner entwickeln revolutionären Laufschuh

Der Grund: Brüggemann will Laufschuhe für den Läufer herstellen. Die Branchenführer hingegen hätten echte biomechanische Innovation dem finanziellen Gewinn geopfert. „Der Läufer steht schon lange nicht mehr im Mittelpunkt“, weiß er. Das will er zusammen mit seinen Partnern Andre Kriwet (47, machte einst sein Examen bei Brüggemann und war anschließend Globaler Direktor im Bereich Footwear bei Brooks) und Christian Arens (29, Finanzexperte im Trio) ändern.

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Brüggemann erklärt: „Wir haben eine Technologie entwickelt, die so genial ist wie der menschliche Körper selbst. Sie zentriert die Kraft im Zentrum der Gelenke, sodass beim Laufen schädliche Drehkräfte und Gelenkschmerzen – etwa im Knie – gar nicht erst entstehen."

Laufschuh aus Köln: wichtiger Preis schon vor Markteinführung

Der Erfolg ist schon da – noch bevor überhaupt ein Schuh auf dem Markt ist. Denn trotzdem hat das Trio schon einen bedeutenden Preis abgeräumt. Ende Februar bekamen sie auf der ISPO (Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode) in München den Gold Award in der Kategorie „bester Laufschuh“. Dabei wird das Produkt erst am 29. Juni beim Kölner Laufladen Bunert in der Aachener Straße vorgestellt. Der Clou: die U-förmige Unterseite des Schuhs, mit dem sie sich ganz nah an der Beschaffenheit des menschlichen Fußes orientieren. 

Auch andere Experten sind begeistert: Dr. Jens Enneper (50) etwa, begeisterter Läufer und Orthopäde, hat den 150-Euro-Schuh schon testen dürfen: „Das ist eine Laufschuhrevolution. Meine Füße werden trainiert und mit dem Extravorschub fühle ich mich leichter, Und vor allem: Mein Knie meckert nicht mehr.“ Der Arzt lacht: „Es gibt nur ein Problem: Man läuft ein bisschen zu schnell damit.“ 

True Motion: Prominenter Sportler nutzt neuen Laufschuh

Der erste Kölner Laufschuh – produziert wird aber in Südkorea. „Wir haben leider in Deutschland niemanden gefunden, der das kann. Es sind 100 einzelne Schritte Handarbeit nötig“, erklären die Macher. Und so sind sie nun Fabriknachbarn der Marktführer Nike und Brooks – und sitzen ihnen nur umso mehr im Nacken. 

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Einen ersten prominenten Läufer hat das Trio auch schon gewinnen können. Comedian und ASV-Läufer Knacki Deuser. Sein erstes Fazit, das er in seinem Laufblog mitteilte: „Erster Eindruck: super schneller Schuh. Er fühlt sich sehr bequem an (das war erst etwas ungewohnt), liefert aber richtig guten Halt (das ist mir wichtig). Mein erstes Einlaufen fühlte sich gut an.“

Läufer und Firmengründer scheinen also auf der Überholspur.