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140 Jahre verheiratetKölns unglaubliche Eheleute: Ihre Namen können kein Zufall sein

Erich, Nelly und Dieter Cöllen 1959 (2)

Die Familie ganz festlich: Erich, Nelly und ihr Sohn Dieter Cöllen 1963.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Deutschland lag vielerorts noch immer in Trümmen, aber auf diesen Trümmern bauten sie ihr Lebensglück auf. Zwei Kölner Paare, die sich am selben Tag am selben Ort in Köln vor 70 Jahren das Jawort gaben – am 3. September 1949. 

Fortan gingen Lenny und Erich sowie Gertrud und Hans als Eheleute durchs Leben. Und das nicht mit Allerweltsnamen! Die einen als Ehepaar Cöllen, und die anderen als Ehepaar Bonn.

Cöllen-Bonn, das bedeutet zusammen 140 Jahre Ehe! EXPRESS sagt: Herzlichen Glückwunsch zur Gnadenhochzeit – und stellt die eisernen Traumpaare vor.

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Die Eheleute Cöllen: Er bei Ford, sie bei AEG

Seit stolzen, aufregenden 70 Jahren sind sie verheiratet. Er, Erich, bei der Hochzeit 23, später Ingenieur bei Ford. Sie, Nelly, bei der Hochzeit 22, später technische Zeichnerin bei AEG.

Den Zweiten Weltkrieg, den Bombenhagel daheim und die Schrecken an der Front, hatten sie überlebt. Bei einem Tanzball lernten sie sich in Köln kennen und lieben.

Am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Drei Monate und zehn Tage später, am 3. September 1949, trat mit der Heirat im Kölner Standesamt die Ehe der Cöllens in Kraft. Mit allen Hoffnungen auf ein besseres Leben in Frieden.

Es ist der Sohn, der für die heute 92 und 93 Jahre alten Eltern spricht. Zum EXPRESS sagt Dieter Cöllen: „Die Zukunftsorientierung hat sie getrieben. Weinen gab es nicht, sie waren optimistisch, zielstrebig und haben angepackt. Sie waren dabei immer fürsorglich zu mir. Und sie sind unheimlich viel gereist. Sie waren jung und hatten ja nix gesehen, nur Krieg.“

Schon als Dreijähriger sei er so nach Südfrankreich gekommen: „Das viele Reisen hat mich mein Leben lang geprägt, das habe ich meinen Eltern zu verdanken.“

Sohn Dieter Cöllen: „Dass sie auseinandergehen könnten, war ein Horror“

Immer hätten sie zusammengehalten, letztlich auch in ihren Krisen: „Ich habe dann vermittelt. Ich war als Einzelkind unheimlich darauf bedacht, dass das zusammenbleibt. Das war für mich ein Horror, zu sehen, dass sie auseinandergehen könnten. Ich habe mich klebend dazwischen gebracht. Das war normal für mich und das hat geholfen. Das sagen sie auch selber.“

Ihre Hobbys? Blumen und Sport! „Mein Vater ist noch mit 80 Fallschirm gesprungen.“ 

...und auch bei den Bonns wird schön gebützt

Nach dem Grauen des Krieges wollten viele junge Kölner nur eins: Tanzen! Und so hat es beim Foxtrott in einem Dünnwalder Lokal zwischen Gertrud und Hans gefunkt. Das war 1947. Sie war 16, er 21. „Ich habe sie gesehen und wusste: Die isses!“, schmunzelt Hans. Zwei Jahre später das Jawort im zerbombten Köln.

Hochzeitsfeier immer im Brauhaus

Zusammen haben die echt kölschen Bonns vier Kinder, sieben Enkel, drei Urenkel. Traditionell feierten sie Goldene, Diamant- und heute nun Gnadenhochzeit im Mülheimer Gilden-Brauhaus. Dort soll in fünf Jahren wieder das Kölsch kreisen – zur Kronjuwelenhochzeit: „Die wollen wir auch noch schaffen!“

Das Geheimnis ihrer langen Ehe

Ihr Geheimnis: „Sehr früh heiraten und sehr alt werden“, lacht Hans. „Aber im Ernst: In allen Lebenslagen zusammenhalten. Probleme, Schwierigkeiten, schlechte Zeiten immer zusammen durchstehen.“ Gerta meint: „Wer sehr viel zusammen durchgemacht hat, der trennt sich nicht mehr.“

Gnadenhochzeit mit Kölner Familie

Hungersnot nach dem Krieg, Arbeitslosigkeit, eisige Winter. Mit den Wirtschaftswunderjahren (er wurde Fernmeldetechniker, sie Postangestellte) und ihren Kindern kam das Glück. „Die Familie ist das Wichtigste im Leben“, meint Hans, der seit 53 Jahren mit Gerta in einem idyllischen Eigenheim in Höhenhaus lebt. Wenn Opa Eintopf und Oma Sandkuchen macht, kommt die ganze Familie zusammen.