Dreibeiniger NamalKölner Zoo sorgt für Top-Lösung für verletzten Elefanten

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Elefantenbulle Namal in Sri Lanka. Er trägt eine neue Prothese für die auch die Kölner gespendet haben. 

Köln  – Gute Nachrichten! Namal, der dreibeinige Elefant aus Sri Lanka, für den der Kölner Zoo im vergangenen Jahr um Spenden gebeten hat, darf bald in ein neues Gehege umziehen. Es wird auf dem Gelände des Elephant Transit Home (ETH), einer Art Waisenhaus für Elefanten und andere Wildtiere in Udawalawe im Süden Sri Lankas, entstehen.

Und noch besser: Das mittlerweile achtjährige Pubertier hat inzwischen auch zwei neue Prothesen bekommen. 

Elefant mit drei Beinen: Eines musste amputiert werden

Der Kölner Zoo war durch seinen Projektpartner ETH auf die Notlage des Jungbullen aufmerksam geworden. Namal war vor sieben Jahren mit einem Fuß in eine Schlinge geraten und hatte in der Folge ein Bein verloren. In freier Wildbahn hätte er nicht überlebt. 

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Drei Beine: Elefant Namal wuchs aus seiner ersten Prothese heraus

2017 entwickelten EHT-Experten für Namal eine Prothese, mit der er gut zu Recht kam. Weil aber aus dem Jungbullen inzwischen ein stattlicher Anderthalb-Tonner geworden ist, wuchs er quasi aus seiner Prothese heraus.

Kölner Zoo rief zu einer Spendenaktion auf 

Also rief Zoo-Vorstand Christopher Landsberg kurz entschlossen zu einer Spendenaktion auf. 15.000 Euro wurden benötigt. Binnen kürzester Zeit kam das Geld zusammen. 

Der Zoo sorgt sich weiter um das Wohlergehen des achtjährigen Elefanten (Spektakuläres Drohnen: So haben sie Wuppertals Elefanten noch nie gesehen – hier lesen Sie mehr), der nun in die Musth kommt – ein mit der Pubertät eintretender massiver periodischer Testosteronschub.

Experten aus dem Kölner Zoo besuchten Elefant in Sri Lanka 

Weil er dadurch unberechenbarer wird, könnte er ohne ein neues Gehege mit Rückzugsmöglichkeiten für seine Tierpfleger zur Gefahr werden. Der Kurator des Kölner Zoos, Dr. Alexander Sliwa, und der bei den Kölnern sehr beliebte Elefanten-Experte Brian Batstone, reisten daher nach Sri Lanka und planten gemeinsam mit den ETH-Partnern die neue Anlage.

2500 Quadratmeter-Anlage für 50 Dickhäuter wird gerade geplant

„Wir beraten bei Größe und Ausgestaltung und sagen unter anderem, welche Baumaterialien idealerweise verwendet werden sollen“, erklärt Sliwa. Die Anlage umfasst 2500 Quadratmeter umzäunte Fläche, ein Wäldchen, einen Badeteich und einen Schutzbereich für die Tierpfleger. 

Auswilderung ist bei Namal leider nicht möglich

Die Auswilderung und Integration in eine wildlebende Herde ist bei Namal aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr möglich. Er ist ein sehr sozialer Elefant und stark interessiert an Kontakten zu Artgenossen. Die wird er laut dem Kölner Zoo weiterhin pflegen. Denn die Anlage wird mitten im Areal des ETH liegen,  „in dem sich die etwa 50 anderen Tiere in der Auffangstation frei bewegen können“, sagt Sliwa.