Köln – Diese Nachricht hat bei vielen Riehlern für Aufsehen gesorgt. Das Riesenrad, das zuvor am Rheinauhafen stand, soll nun auf der Wiese gegenüber des Haupteingangs des Kölner Zoos aufgestellt werden.

• Kölner Riesenrad kehrt zurück
• Riesenrad soll vor dem Kölner Zoo aufgebaut werden
• In Köln-Riehl stößt diese Idee auf Gegenwind

Anwohner haben sich erzürnt an OB Henriette Reker gewandt. Warum dieser Protest? EXPRESS hörte sich bei den Betroffenen um.

Köln: Riesenrad soll künftig vor dem Zoo aufgebaut werden

Für viele Kölner geht ein Wunsch in Erfüllung: Das Riesenrad kehrt zurück nach Köln. Nachdem es zwischen Juni und Dezember 2020 am Schokoladenmuseum stand und zu einer echten Attraktion wurde, soll es nun an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Und zwar auf der Wiese vor dem Kölner Zoo gegenüber der Rheinseilbahn. Das bestätigte Zoo-Vorstand Christopher Landsberg, der sich mit der Stadt und dem Riesenrad-Betreiber derzeit in den finalen Abstimmungen befindet.

Wann es dort möglicherweise aufgebaut wird, ist noch unklar. Dem Vernehmen nach soll das 55 Meter hohe Riesenrad nach dem Ende des aktuellen Corona-Lockdowns für zunächst drei Monate auf der Wiese an der Riehler Straße, die zum Zoo gehört, stehen. Wann der Lockdown gelockert wird, steht indes noch nicht fest.

Köln: Verstärkt das Riesenrad die Parkplatz-Problematik in Riehl?

Das Riesenrad der Bonner Schaustellerfirma Kipp & Sohn gilt als das größte transportable Riesenrad der Welt. Es wiegt rund 300 Tonnen, in ihm hängen 42 offene und drehbare Gondeln, in denen bis zu 252 Menschen Platz finden.

Also ist es für alle Kölner eine freudige Nachricht, die Domstadt demnächst wieder in luftiger Höhe überblicken zu können? Nicht ganz. Denn vor allem in Riehl, wo sich der Zoo befindet, laufen einige Anwohner rund um die Stammheimer Straße Sturm gegen die Planungen.

Vor allem aufgrund eines befürchteten erhöhten Verkehrsaufkommens und von Parkplatznot haben sich zahlreiche Bürger zusammengetan und Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine Protestnote geschrieben.

Darin fordern sie unter anderem mehr Transparenz beim Genehmigungsverfahren und ein persönliches Gespräch mit Reker. Auch kündigen sie an, eigene Gutachten zur Verträglichkeit des Riesenrads, etwa mit dem Natur- und Tierschutz zu beauftragen.

Bislang hatte der Zoo selbst klargestellt, dass die Beleuchtung des Rads, das von rund 100.000 energieeffizienten LED-Lampen erhellt wird, die Tiere nicht stören würde. Licht oder Schatten?

Köln: Was halten die Riehler von der Riesenrad-Idee?

Was eine EXPRESS-Straßenumfrage in Riehl ergab, lesen Sie hier.

„Wir haben uns gefreut, als wir die Nachricht gehört haben. Wir sind ja schon am Rheinauhafen einmal mit dem Riesenrad gefahren und fanden es toll. Der Blick über die Stadt ist einmalig. Wir könnten von hier zu Fuß zu dem angedachten Standort laufen und würden es auch direkt noch mal machen. Dass einige Leute so dagegen sind, finden wir schade. Aber es gibt ja immer welche, die gegen neue Planungen wettern“, sagten Frau Schwedlig (76) und Frau Nagel (71).

„Als ich das erste Mal davon gehört habe war ich erstmal geschockt. Die Parkplatzsituation in Riehl ist eine Katastrophe und würde durch das Riesenrad nochmal verschlimmert werden. Das einzige, was mich in meiner Meinung umstimmen könnte, wäre ein neues, vernünftiges Verkehrskonzept - vor allem in Verbindung mit dem ÖPNV. Falls das nicht umgesetzt wird, bin ich ganz klar gegen den Bau des Riesenrads“, so Uwe Grunert (67).

Auf der einen Seite haben wir hier immer viele Zoo-Touristen und dadurch dann Stress bei der Parkplatzsuche. Aber auf der anderen Seite wäre das Riesenrad ja auch etwas Erfreuliches für die Gegend. Ich fand es schon sehr schön, als es am Rheinaufhafen stand, deshalb würde es mich nicht stören und ich fände es sogar ganz nett“, sagt Anke Münster (54)

„Als Lotto-Laden-Besitzer hier in Riehl bekommt man die unterschiedlichen Standpunkte der Anwohner natürlich schon mit. Ich persönlich finde, dass es gar nicht so schlimm werden kann, wie es sich viele ausmalen. Der Standort wäre schon etwas weiter außerhalb und die Besucher könnten unter der Zoobrücke parken. Also ich wäre eher dafür als dagegen. Dann wäre ja endlich mal los hier in Riehl“, erklärt Jörn „Rio“ Reiser (52).