Köln-ZollstockGestatten, das ist der Auto-Friedhof vom Gottesweg

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Haben Sie den Wagen auf dem Bild entdeckt und können sagen, um was für ein Modell es sich handelt? Richtig, es ist ein alter Audi 80, der hier vor sich hinrostet.

Köln – Es wirkt wie die Filmkulisse für die Produktion eines Endzeit-Thrillers: Alte und klapprige Autos säumen den Straßenrand in einem Bereich, den die Menschheit offensichtlich aufgegeben hat. Er wird Stück für Stück von der Natur zurückerobert.

Pflanzen scheinen die schrottreifen Überreste der Zivilisation einfach zu verschlingen. Diese Aufnahmen stammen aber aus keinem Fernsehstudio, sondern mitten aus Zollstock.

Zwischen Staunen und Entsetzen

Immer wieder bleiben Passanten vor den stillgelegten Fahrzeugen stehen und betrachten ungläubig das Naturschauspiel.

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Sowohl im Gottesweg A als auch im Höninger Weg B stehen insgesamt 24 dieser zugewucherten Schrotthaufen am Straßenrand des Industriegebiets.

Schlechte Wirkung auf Kunden

„Für uns Anwohner und die Gewerbetreibenden hier ist das ein großes Ärgernis. Dadurch gehen nicht nur Parkmöglichkeiten für potenzielle Kunden verloren. 

Sondern die Atmosphäre ist dadurch abends echt angsteinflößend“, erklärte ein Betroffener gegenüber EXPRESS. 

Wie kommt es dazu, dass Autos hier jahrelang einfach abgestellt werden und keinen interessiertes?

„Das sind teilweise Autos von Werkstätten, Auto- und Schrotthändlern und teils von privat. Wenn irgendwo ein defekter Wagen steht, dauert es nicht lang, bis auch andere ihre Schrottmühlen daneben entsorgen und sich so die Verschrottungsgebühren sparen“, ergänzt ein weiterer Anwohner. Auch geklaute Autos sollen dort schon aufgefunden worden sein.

Außerdem soll die hohe Fluktuation bei den Mietern und Untermietern der umliegenden Firmengelände dazu führen, dass das ein oder andere Wrack einfach in Zollstock vergessen wird.

Keiner kann etwas ausrichten

Den Nachbarn, Polizei und Ordnungsamt sind die Hände gebunden, da die Fahrzeuge überwiegend auf Privatgrundstücken stehen. Es sei denn: „Im Rahmen der Gefahrenabwehr wird das Amt für öffentliche Ordnung dann aktiv, wenn aus einem Fahrzeug sichtbar und in erheblichem Maße Betriebsstoffe auslaufen. Unerheblich ob das Fahrzeug auf Privatgelände steht oder nicht“, erklärte Sprecher der Stadt Köln, Lars Hering. 

In diesem konkreten Fall wurde das Umweltamt hinzugezogen. Das Ergebnis der „grünen Ermittler“: „Die Wagen wurden überprüft. Da keine Betriebsstoffe austreten oder ausgetreten sind, geht von ihnen keine Gefahr aus. Sie können dort bleiben!“ 

(exfo)