174 Drogentote in KölnHeroin, Alkohol und Co.: Neue Studie offenbart Überraschung

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Die Zahl der Toten durch Alkoholkonsum ist in Köln höherals die Zahl der Menschen, die an harten Drogen gestorben ist.

Köln – 174 Menschen verloren im Jahr 2018 in Köln ihr Leben unter Drogeneinfluss – das zeigt eine Studie des Landes NRW, die jetzt veröffentlicht wurde.

Die sinkenden Zahlen sind ein großer Erfolg für die Stadt im Umgang mit Drogenkonsumenten. Insbesondere mit Blick auf das, seit 2019 genutzte, Drogenmobil am Kölner Neumarkt.

Zahl der Todesfälle durch Drogenkonsum in Köln gesunken

Dass der Drogenkonsum in der Stadt, trotz sinkender Todeszahlen, aber auch zwei Jahre später noch ein ernstzunehmendes Problem ist, zeigt der EXPRESS-Report zur Drogenhölle Neumarkt (hier lesen Sie mehr).

Alles zum Thema Neumarkt

Dabei arbeitet das Gesundheitsamt stetig daran, die Zahlen weiter zu senken. Im Vergleich zum Jahr 2017 sind im Jahr 2018 27 Menschen weniger durch den Einfluss von Drogen gestorben.

Gesundheitsamt Köln will Hilfsangebot für Suchtkranke ausbauen

Zusätzlich zu den momentanen Hilfeleistungen beabsichtigt das Gesundheitsamt der Stadt Köln, ein größeres Angebot in den eigenen Räumen zu installieren.

So soll eine noch höhere Anzahl an drogengebrauchenden oder suchterkrankten Menschen erreicht und medizinisch versorgt werden und ein sicherer Aufenthalt für die Betroffenen ermöglicht werden, heißt es.

Köln: Menschen sterben vermehrt an Alkohol statt an illegalen Drogen

Langfristig soll vor allem im Bereich der legalen Drogen wie Alkohol und Zigaretten, präventiv gearbeitet werden. Denn die Zahl der Todesfälle durch Alkoholkonsum ist immer noch höher, als die der Toten durch illegale Drogen, wie Kokain, Heroin oder Crack.

Der Studie zu Folge sind im Jahr 2018 148 Menschen durch Alkoholeinfluss gestorben und „nur” 26 Betroffene durch andere Drogen. Ausschlaggebend dafür können unter anderem die, von der Stadt zur Verfügung gestellten, Substitutionsräume sein.

„Substitutionsambulanzen tragen maßgeblich zur Überlebenssicherung und Erhöhung der Lebensqualität Suchterkrankter bei”, heißt es vom Gesundheitsamt Köln.

Gesundheitsamt will verstärkt Präventivarbeit zu Alkoholkonsum leisten

Hier können Abhängige sicher ihre Drogen konsumieren. Anders als beim Alkoholkonsum, findet der Gebrauch unter Aufsicht statt. Im Fall einer Überdosis, die zum Tod führen kann, wird hier sofort eingegriffen.

Die Koordination für Suchtprävention erstellt außerdem Konzepte zur Gesundheitsförderung in Kindergärten und in der Offenen Jugendarbeit. Mithilfe verschiedener Projekte sollen bereits Kinder und Jugendliche frühzeitig aufgeklärt werden.

Obwohl die allgemeinen Zahlen innerhalb von einem Jahr gesunken sind, hat Köln im Vergleich zu anderen Städten auch weiterhin mehr Todesfälle zu verzeichnen. In Düsseldorf sind es beispielsweise im Jahr 2018 80 Betroffene, von denen 73 an Alkholkonsum gestorben sind und nur sieben Menschen, die durch harte Drogen ums Leben kommen.