XXL-ProjektKölner Unternehmer geht 1500 km durch Europa – mit einem klaren Ziel

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Der Kölner Unternehmer Witali Bytschkow geht zum dritten Mal zu Fuß auf eine XXL-Reise.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Ein Mann auf Reisen: Am 4. Juli 2020 beginnt für Witali Bytschkow eines der größten Abenteuer seines Lebens: Dann macht sich der 32-jährige Unternehmer aus Köln auf den Fußweg quer durch Europa. 1500 Kilometer quer über den Kontinent stehen auf dem Programm – von Deutschland nach Lettland.

Kölner Unternehmer geht 1500 Kilometer von Deutschland nach Lettland

Innerhalb von etwa drei Monaten will Bytschkow, in Köln vor allem als Mitgründer der Event-Plattform „Rausgegangen” bekannt, von Einbeck (Niedersachsen) aus über Polen und Litauen bis zur lettischen Hauptstadt Riga gehen. „Es sind 1500 km geplant, aber vielleicht werden es auch 1900. Das werden wir sehen”, sagt Bytschkow im EXPRESS-Gespräch.

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Witali Bytschkow macht sich auf eine Reise quer durch Europa.

Denn der Zufall soll auf seiner Reise eine wichtige Rolle spielen. „Ich glaube, wir haben wenig Kontrolle darüber, wie unser Leben verläuft. Aber trotzdem versuchen wir, extrem viel zu planen”, erklärt Bytschkow seine Sichtweise. Bei seinem Projekt gehe es aber um anderes: Wen trifft man? Wie leben die Menschen? Was entdeckt man in der Natur?

Witali Bytschkow: Dritte XXL-Reise, die er zu Fuß startet 

Es ist bereits Bytschkows dritte Reise dieser Art: 2017 ging es gemeinsam mit Freundin Svenja 2600 Kilometer durch Norwegen, Frankreich, Spanien und Portugal (Endstation Porto). Fünf Monate dauerte die Reise. Ein paar Monate später lief er alleine 1700 Kilometer von Oslo aus durch Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland (Endstation Köln).

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Mit seiner Freundin Svenja brach Witali 2017 zu einer Reise über 2600 Kilometer auf.

„Wenn ich zurück in Köln bin, ist der Drang, etwas Neues zu machen, schnell wieder da”, erklärt der 32-Jährige. „Die Reisen sind lebensverändernd und geben neue Perspektiven.”

1500 Kilometer durch Europa: Pro Tag mindestens 25 km geplant

Bis zur deutsch-polnischen Grenze hat sich der Kölner Unternehmer eine Route festgelegt, danach wird der Weg etwas freier. Auch, weil sich Bytschkow selbst versorgt. Schlafen wird er in seinem Zelt oder spontan bei Menschen, die er gerade kennengelernt hat. Pro Tage sind Etappen von etwa 25 Kilometern geplant. „Meistens läuft man aber mehr. Ich hatte auch schon Tage mit über 50 Kilometern. Das bedeutet aber 15 Stunden nur gehen. Das geht nicht jeden Tag.”

Zum Ende der Reise sind drei bis vier Wochen „Puffer” eingeplant, Zeitdruck würde bei dem eigentlichen Sinn des Projekts ohnehin keinen Sinn ergeben.

XXL-Reise durch Europa: Produktionsfirma will Doku drehen

Läuft alles nach Plan, können Interessierte seine Reise später dann sogar am TV verfolgen. Bytschkow wird von einer aufstrebenden Produktionsfirma namens „Cocktailfilms” begleitet, die seine Reise in einer dokumentarischen Serie festhält.

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Eine Crowdfunding-Kampagne, die das Projekt der jungen Firma unterstützen soll, läuft bereits. Es soll eine Serie entstehen über „die Kunst des Gehens und die Freiheit, sich zu bewegen. Darüber, zu pausieren und doch nicht anzuhalten”, heißt es in einer offiziellen Ankündigung. Kommt das angestrebte Geld (ca. 8000 Euro) nicht zusammen, reist Bytschkow alleine.

XXL-Reisen durch Europa dauerhafter Teil des Lebens?

So oder so, das Ziel ist klar: „Bisher sind mir die Menschen in allen Ländern extrem freundlich begegnet. Ich wünsche mir, dass es dabei bleibt.” Und: „Ich will Landschaften kennenlernen. Die sind in Deutschland schon spektakulär, das weiß nur kaum jemand. Aber wie ist es in anderen Ländern?”

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Auf seiner Reise schläft Witali entweder in seinem Zelt oder bei Leuten, die er kennengelernt hat.

Und wenn das Ganze vorbei ist? Dann dürfte es nicht lange dauern, bis es Bytschkow wieder in den Füßen kribbelt. „Ja, ich kann mir vorstellen, das dauerhaft in mein Leben zu integrieren.”