Großbrand in Flüchtlingslager MoriaStadt Köln sendet starkes Zeichen in die Welt

Frau flieht mit Kind vor Feuer im Flüchtlingslager Moria

Eine Frau flieht mit einem Kind auf dem Arm vor dem Feuer im griechischen Flüchtlingslager Moria.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Die verheerenden Bilder der Brände auf der griechischen Insel Lesbos lassen auch die Menschen in Köln nicht kalt. Hunderte Kölner demonstrierten für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Lager Moria. Gegen das Drama wollen jetzt auch zehn Oberbürgermeister und Oberbürgermeisterinnen, darunter die Kölner OB Henriette Reker und ihr Amtskollege aus Düsseldorf, Thomas Geisel, etwas unternehmen. Sie haben ein starkes Zeichen nach Berlin gesendet.

In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Horst Seehofer erklären die Stadtoberhäupter ihre Bereitschaft, Flüchtlinge aus dem Lager Moria aufzunehmen.

Die Unterzeichnenden zeigen sich „entsetzt darüber, dass es der Europäischen Union trotz vielfacher Warnungen nicht gelungen ist, diese Eskalation in Moria zu verhindern und die menschenunwürdigen Bedingungen in den Lagern an den europäischen Außengrenzen fortbestehen“.

Alles zum Thema Henriette Reker

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Es muss endlich gehandelt werden. Wir bitten Sie als Bundesregierung darum, hier voranzugehen und nicht weiter auf eine gesamteuropäische Lösung zu warten. Europaweit sind Kommunen bereit, die Menschen aus den Lagern an den europäischen Außengrenzen aufzunehmen. Dies muss ermöglicht werden. Lassen Sie uns den Menschen aus Moria die Würde zurückgeben, die ihnen anderswo genommen wurde.“

Fünf große Kölner Ratsfraktionen SPD, CDU, Grüne, FDP und Die Linke sagen Unterstützung zu

Neben der Demo für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Lager Moria mit Hunderten Teilnehmern in Köln, unterstützen auch die fünf großen Fraktionen des Kölner Rates den Vorstoß von OB Reker und ihren Amtskollegen.

Ein Auszug aus der gemeinsamen Erklärung der Kölner SPD, CDU, Grüne, FDP und Die Linke: „Die Zustände in dem Flüchtlingslager Moria waren schon vor dem Großbrand menschenunwürdig und für Europa beschämend. Hilfe haben sie bisher leider nicht erhalten. Auch wir in Köln können helfen. Wir können freie Unterbrinungsplätze zur Verfügung stellen. Wir sagen unsere volle Unterstützung zu und sehen es als gemeinsame Aufgabe der demokratischen Kräfte, diese Menschen zu retten.“

Großbrand in Flüchtlingslager Moria

In der Nacht zu Mittwoch hatte es im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos mehrere Brände gegeben. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden sie gelegt. Das Lager ist auf 2800 Bewohner ausgelegt, zuletzt lebten mehr als 12.000 Migranten dort. (aa)