Viva ColoniusKölns Wahrzeichen soll schon bald wieder öffnen – Gutachter beauftragt
Köln – Für zehn Mark gab’s Kaffee und Kuchen satt und der Ausblick über Köln war einfach unbezahlbar. Kommt es jetzt, nach 20 Jahren, etwa zum Comeback des Colonius?
Parteien wollen Gutachten für 50.000 Euro
Die Mehrheit der Ratsfraktionen will eine Studie in Auftrag geben – die soll klären, wie Kölns Wahrzeichen, dazu mit 266 Metern der höchste Fernsehturm in NRW, wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. 50.000 Euro werden dafür im Haushalt der Stadt Köln reserviert.
Ein gemusterter Teppichboden, die Tische akkurat im Kreis, weiße Tischdecken und silberne Kaffeekännchen. Erinnern Sie sich auch noch an Kölns gemütlichen und gleichzeitig schwindelerregenden Restaurantbetrieb? Vor 20 Jahren wurde die Aussichtsplattform geschlossen, vor 24 Jahren das darunterliegende Panorama-Restaurant.
Wieder Zukunft als Aussichtsplattform oder Restaurant?
„Die Mehrheit der Kölner Bevölkerung bedauert, dass der Colonius für die Öffentlichkeit geschlossen wurde“, sagt Thor Zimmermann, Mitglied der Zweier-Ratsgruppe „Gut“, der die Machbarkeitsstudie angeregt hat. Dem Plan haben sich CDU, Grüne und FDP angeschlossen. „Die Stadt hat immer gesagt: »Das ist nicht unser Eigentum, da können wir nichts machen« – damit wollen wir uns nicht abfinden“, sagt Zimmermann.
Ein externer Gutachter soll dann klären, wie der Colonius wieder eine Zukunft als Aussichtsplattform oder Gastrobetrieb haben kann. Die Parteien versprechen sich neue Konzepte für den Fernsehturm, „die bisher noch niemandem in den Sinn kamen.“
Es müsse ausgelotet werden, ob die Stadt etwa selbst als Pächter auftreten könnte. Zimmermann: „Es gab Lösungen für das Rheinpark-Café und auch um die Bastei kümmern wir uns, dann sollte es doch auch einen Kompromiss für den Colonius geben.“
Besitzer ist offen für mögliche Pächter
„Als Besitzer des Colonius sind wir sehr offen für mögliche Pächter der ehemaligen Gastronomie- und Aussichtsflächen. Wenn ein tragfähiges wirtschaftliches Konzept vorgelegt wird, unterstützen wir jeden Interessenten“, sagte Benedikt Albers, Sprecher der Deutsche Funkturm GmbH bereits dem EXPRESS.
Neue Anfragen gab es bisher nicht. Auf einen Betreiber würden Investitionskosten im zweistelligen Millionenbereich zukommen. Geld, das die Stadt bisher nicht aufbringen will.
Weitere Attraktion für Touristen
Für Touristen und Kölner soll es nach dem Wunsch der Ratsparteien noch eine weitere Attraktion geben – und die dürfte nur wenige Zehntausend Euro kosten.
Im Stadtgebiet – wo, wird noch geprüft – soll ein riesiger „Köln“-Schriftzug installiert werden: Als Alternative für touristische Fotomotive wie den Dom.