Erdogan mit BananeOB Rekers Türkei-Besuch abgesagt – Kölner Künstler wittert Grund

Thomas Baumgärtel

Ein Präsident und eine Banane: Thomas Baumgärtel hat sein Werk „Unter der Gürtellinie“ genannt.

Köln – Kunst-Clinch zwischen Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (62, parteilos) und Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu (49)?

Eigentlich wollte die OB ihren türkischen Amts-Kollegen im Oktober besuchen, um die Städtepartnerschaft wiederzubeleben. Doch ihr Besuch wurde bekanntlich abgeblasen (hier mehr lesen).Der offizielle Grund: Terminengpässe Imamoglus. Doch der Kölner Künstler Thomas Baumgärtel (59) alias „Bananensprayer“ wittert einen anderen Grund. 

Türken sauer wegen Bananen-Ausstellung? 

Kommendes Wochenende findet seine „German Urban Pop Art“-Ausstellung in Köln-Dellbrück statt. Henriette Reker ist Schirmherrin, die Stadt Köln und das Kölnische Stadtmuseum sind Partner der Ausstellung. 

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Auf Facebook schreibt der Künstler am Sonntag: „ Auch meine Ausstellung versuchte er (gemeint ist Erdogan, Anmerkung der Redaktion) zu verhindern bei der Stadt Köln, da Kölnisches Stadtmuseum Partner der Ausstellung ist! Ich finde, es reicht langsam!!“

Der Hintergrund: 2016 schuf Baumgärtel eine Karikatur des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (65) mit einer Banane im Hintern (hier nachlesen), um seine Unterstützung für Komiker Jan Böhmermann zu zeigen. Von der Türkei wurde Böhmermann wegen eines „Schmähgedichts“ über das türkische Staatsoberhaupt verklagt. 

„Bananensprayer“ musste Zusammenarbeit mit Stadt Köln verbergen 

Jetzt bekam Thomas Baumgärtel einen eindeutigen Anruf von einem Mitarbeiter der Stadt Köln. „Mir wurde mitgeteilt, dass das türkische Konsulat den Termin zwischen Henriette Reker und dem OB in Istanbul platzen lassen wollte, weil die Stadt Köln und das städtische Museum meine Ausstellung unterstützen“, erzählt uns der Künstler am Telefon. Und weiter: „Man sagte mir, es sei am einfachsten, wenn ich die Partnerschaft von der Homepage nehme, sodass das nicht mehr öffentlich ist.“

Der Bitte kam Baumgärtel sogar nach. „Ich wollte dann auch nicht der Buhmann sein, der die Annäherung zwischen Deutschland und der Türkei verhindert.“ Jetzt, nachdem der Besuch aber sowieso geplatzt ist, stellte er die Partnerschaft wieder online.

Von der Stadt wünscht er sich in Zukunft mehr klare Kante. „Ich finde, die hätten hinter mir stehen müssen anstatt sich von der Türkei erpressen zu lassen.“ 

Zu dem konkreten Vorwurf wollte die Stadt Köln sich uns gegenüber nicht äußern. Stattdessen verwies sie auf einen „regelmäßigen Austausch“ mit dem türkischen Generalkonsulat: