Soap-Star jetzt auch ComedianJan van Weyde: „Ich hatte Angst, dass keiner lacht”

Jan van Weyde

Mächtig stolz, Teil des Köln Comedy Festivals zu sein: Jan van Weyde, gebürtiger Bonner, vor dem Gloria.

von Julia Bauer (jba)

Köln – Telenovela-Fans kennen ihn als charmanten Draufgänger Xaver aus der ARD-Serie „Sturm der Liebe“. Nun ist für Jan van Weyde (38) aber nicht mehr die Schauspielerei Nummer eins.

Sein neuer Job: Lachmuskeln strapazieren. Wie es dazu kam und warum er „tierisch Angst“ vorm ersten Auftritt als Comedian hatte, verrät er EXPRESS.

Als wir Jan vor dem Gloria in der Apostelnstraße treffen, wo er gleich bei der Eröffnung des Köln Comedy Festivals auftritt, kommt uns ein strahlender lockerer Typ entgegen, der „richtig Bock“ auf die Show hat. Doch so souverän war er nicht immer.

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„Lag mir im Blut”

Vor seinem ersten Auftritt als Comedian war der 38-Jährige ein halbes Jahr aufgeregt. Alleine hätte er sich bei „Kunst gegen Bares“ im Artheater in Ehrenfeld wohl nie angemeldet. Bei dem Event können Künstler auf der Bühne ihre Talente präsentieren.

Heute, drei Jahre später, ist er seiner guten Freundin, die ihn einfach angemeldet hatte, dankbar: „Ich hab’ das schon lange vorgehabt, weil es mir irgendwie im Blut lag.“

Auch Texte hatte er da schon viele geschrieben, aber niemandem gezeigt. Warum? „Weil ich tierisch Angst davor hatte“, sagt der Schauspieler mit verschmitztem Lächeln.

„Urangst, dass keiner lacht”

Dabei ist er das Rampenlicht doch gewohnt, steht als Schauspieler auf der Bühne, spricht vor fremden Leuten. Der Unterschied? „Es gibt kein Drehbuch, das sind meine Ideen, mein Werk.“

Natürlich sei er als Comedian auch eine Bühnenfigur. Aber das Programm sei eben sehr nah an seinem Leben, am privaten Jan van Weyde. „Es ist diese Urangst, dass keiner über die Dinge lacht, die man selbst lustig findet.“

Spielt bei den Top-Adressen

Doch die Leute haben gelacht. Sein erster Auftritt als Comedian lief trotz Aufregung „richtig gut“. Und worüber lachen die Leute am meisten? „Vor drei Jahren hab ich ein Töchterlein bekommen (EXPRESS berichtete). Da gibt’s viele Situationen, in denen man sich als junger Papa wiederfindet, reinstes Comedy-Gold!“

Seit dem ersten Auftritt ging es für Jan stetig bergauf, mittlerweile spielt er bei den Top-Adressen wie dem Quatsch Comedy Club und Nightwash.

Vor kurzem stand er sogar mit Carolin Kebekus (37) auf der Bühne – als Support. „Im Grunde supportet sie mich natürlich“, sagt der 38-Jährige und lacht. „Das war super, vor über 3000 Leuten zu spielen.“

Comedy-Branche friedlicher

Comedy sei beruflich aktuell die Nummer eins für ihn. In der Spaßbranche gehe es friedlicher und angenehmer zu. Im Vergleich zur Schauspielerei sei das Einschmeicheln weniger verbreitet. „Das war einfach nicht so meins, mich bei Regisseuren so anzubiedern.“ Und mit der Häufigkeit der Auftritte als Comedian kam auch die Souveränität.

Am Sonntag gab der 38-Jährige sein Solo-Debüt („Große Klappe die Erste“) im Subway. Seine Tochter war bei der Premiere nicht dabei, dafür aber Jans Mama. „Das ist dann tatsächlich der erste Auftritt von mir, bei dem sie live dabei ist", erzählte Jan vor der Show.

(exfo)