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Voll umweltfreundlichStudie zeigt: Köln hat Potenzial für besonderes Verkehrsmittel

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Ist der Waterbus von Rotterdam, hier ein Foto aus dem September 2014, ein Vorbild für Köln?

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Es könnte ein Teil der Lösung für das Verkehrsproblem in Köln werden oder mindestens die Stadt für viele attraktiver machen. Über den Rhein in Köln sollen in Zukunft Wasserbusse fahren. Das hatte der Rat der Stadt Köln schon so beschlossen. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse vor, wie und wo der Wasserbus durch Köln schippern könnte.

  • Wasserbus soll über den Rhein durch Köln, Wesseling und Leverkusen fahren.
  • Stadt hat Machbarkeitsstudie für Wasserbusse in Köln in Auftrag gegeben.
  • Erste Ergebnisse zeigen positive Voraussetzungen für ein Wasserbusnetz in Köln.

Heidewitzka, Herr Kapitän! Köln ist dem Ziel, Wasserbusse in den öffentlichen Nahverkehr einzubinden, ein gutes Stück nähergekommen. Das zeigt der am Montag (1. Februar) veröffentlichte Zwischenbericht einer eigens dafür in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie.

Studie zeigt: Köln hat großes Potenzial für Wasserbusnetz

Das Ziel der Studie: die Darstellung der betrieblichen Machbarkeit und der verkehrlichen Sinnhaftigkeit eines Wasserbus-Systems auf dem Rhein in Köln, Leverkusen und Wesseling. Dafür wurde ein Team aus vier Büros der spezialisierten Firmen PVT Transport Consulting, Transport Technologie-Consult Karlsruhe, Rebel Deutschland und APPM beauftragt.

Alles zum Thema Henriette Reker

Kölner Wasserbusnetz: Schiffe sollen mit unerschöpflichen Energiequellen betrieben werden

Sie untersuchen die wasser-verkehrlichen Besonderheiten wie Lage der Anleger, Strömung des Rheins, mögliche Geschwindigkeiten sowie welche Schiffstypen in Frage kommen könnten. Ein Ziel dabei ist, dass der Antrieb auf unerschöpflichen Energiequellen basieren soll, was auch Voraussetzung des Fördermittelgebers für dieses Projekt ist.

Ein besonderer Fokus wird auf die Integration in das bestehende System von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie auf die Verknüpfung mit dem Radverkehr gelegt.

Erste Ergebnisse der Studie zeigen, wie das Wasserbusnetz durch Köln laufen könnte. Auf einer Visualisierung ist das Potenzial der Kölner Stadtteile dargestellt. So haben Porz, Deutz, Mülheim, Stammheim und Leverkusen-Chempark auf dem rechtsrheinischen und Neustadt-Süd, Altstadt-Süd, Altstadt-Nord, Neustadt-Nord, Riehl und Niehl linksrheinisch großes Potenzial für eine Anbindung eines Wasserbusses. Auf beiden Rheinseiten im Süden Kölns ist noch Luft nach oben.

Woran das liegt? Eine der Kernaussagen der Studie lautet, dass es in Rheinnähe eine gute Abdeckung mit Haltestellen des ÖPNV gibt, wie etwa bei den KVB-Stadtbahnlinien 7 in Deutz, 16 und 18 am Zoo, Ubierring und am Hauptbahnhof. Ein weiteres positives Ergebnis der Studie: In dem untersuchten Gebiet in Köln gibt es bereits 50 Schiffsanleger.

Wasserbus-Studie in Köln: Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr vorliegen

So wurde auch schon errechnet, dass ein Zwischenhalt eines Wasserbusses in Köln etwa in der Innenstadt zwischen drei und fünf Minuten dauern würde. Bei einer Stadtbahn sind es zum Vergleich 30 Sekunden.

Bis zum geplanten Projektabschluss am 30. April 2021 sollen noch sechs Wasserbus-Liniennetz-Varianten ausgearbeitet werden. Dann sollen die endgültigen Ergebnisse den politischen Gremien der beteiligten Kommunen noch im ersten Halbjahr 2021 vorgestellt werden.

Am Ende soll das Projekt auch einer Kosten-Nutzen-Betrachtung unterzogen werden. Dann wird sich auch herausstellen, welche finanziellen Mittel dafür notwendig sind.

Kölner Delegation schaute sich Wasserbus-Vorbild in Rotterdam an

Die Idee der Einführung eines Wasserbus-Liniennetzes in Köln ist nicht neu. Während der Oberbürgermeisterwahl 2015 hatte Jochen Ott (SPD), Konkurrent von Henriette Reker, den Vorschlag dafür gemacht. Auch war schon eine Delegation aus Köln 2016 nach Rotterdam gefahren, um vor Ort einen Eindruck über Wasserbusse zu erlangen.