„Es ist herzzerreißend“Nicht nur Obdachlose: Helfer versorgen jetzt noch mehr Kölner

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Der Kölner Verband Sikh e.V. hat am Samstag und Sonntag Obdachlose auf der Schildergasse und Hohe Straße mit warmen Mahlzeiten versorgt.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Die Lage für die Kölner Obdachlosen spitzt sich weiter zu. Am Wochenende haben Helfer bei eisigen Temperaturen warmes Essen für Bedürftige ausgeliefert.

Doch nicht nur Obdachlose, auch alleinerziehende Mütter und Senioren aus Köln hat der Sikh Verband Deutschland e.V. am Wochenende mit einer warmen Mahlzeit versorgt und ihnen die Mahlzeit nach Hause geliefert.

Kölner Sikh Verband beliefert Alleinerziehende mit warmer Mahlzeit  

„Wir sehen auch bei den Alleinerziehenden und Senioren in diesen Zeiten einen erhöhten Bedarf. Die Bedürftigen konnten sich via Facebook nach einem Aufruf bei uns melden. Wir haben ihnen dann eine vegetarische, warme Mahlzeit gebracht“, erklärt Sikh Verband Mitgründer Mandep Singh-Anand gegenüber EXPRESS.

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Die Reaktionen der Alleinerziehenden, aber auch der Senioren seien absolut rührend und emotional gewesen.

Der Verband hat das Essen am Wochenende an 700 Bedürftige in Köln-Mülheim, Vingst, Höhenberg, Kalk, Ehrenfeld und Neu-Ehrenfeld gebracht.

Köln: Sikh Verband kritisiert – nicht jeder hat warme Mahlzeit

„Im Grundgesetzt sollte stehen, dass jeder Mensch das Recht auf eine warme Mahlzeit am Tag haben soll“, findet Anand.

Schon seit Beginn der Corona-Pandemie versorgt sein Verband Kölner Obdachlose, oft zusammen mit weiteren Hilfsorganisationen.

„Was sie gerade in der Stadt sehen, ist eine große Hilflosigkeit bei den Obdachlosen“, erklärt der Verbands-Mitbegründer. Am Samstag- (28. November) und Sonntagabend hat sich Mandep Singh-Anand in Köln ein schreckliches Bild geboten.

Köln Schildergasse: Hilfsbedürftige Obdachlose aus Osteuropa

„Es ist herzzerreißend, den Obdachlosen in die Augen zu schauen. Sie frieren, sind hungrig, wissen nicht wohin. Gerade auf der Schildergasse sind uns viele hilfsbedürftige Obdachlose aus Osteuropa begegnet. Die Situation für die Obdachlosen ist dramatisch, denn es ist eiskalt“, schildert Anand die Lage.

Am Sonntagabend hat sein Verband am Wiener Platz und auch am Breslauer Platz noch einmal gezielt Decken und Handschuhe verteilt, aber auch Hygieneartikel, die für Obdachlose in der Corona-Zeit immer wichtiger werden und schneller zur Neige gehen.

Köln: Jeder kann helfen, Altkleider an Kölner Organisationen statt ins Ausland

Für die Obdachlosen könne jetzt auch jeder Kölner, der sich nicht in einem Verein engagiert etwas tun, erhofft sich Anand.

„Wer jetzt in Corona-Zeiten Altkleider aussortiert, sollte schauen, dass sie nicht ins Ausland verschifft, sondern möglichst hier vor Ort in Köln verteilt werden. Es hilft den Bedürftigen auch, warme Mahlzeiten zu spenden. Wir sollten uns in diesen schweren Zeiten alle etwas besser unterstützen, um gemeinsam durch die Krise zu kommen“, so Anand.