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Köln schmiert abDaueralarm in der Stadt und bei der KVB: Es ist so ätzend, denn ...

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Ätzende Schmierereien an der Haltestelle Hansaring.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Die Graffiti-Aktionen der letzten Tage in Köln. Sie halten Stadt, Bürger und Feuerwehr in Atem. Doch nicht nur das ist ärgerlich. Die Graffiti-Politik Kölns, wenn es sie denn gibt, steht in Zweifel, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Graffiti-Daueralarm an Kölner Haltestellen: An zwei Tagen hintereinander kam es zu Feuerwehreinsätzen und Stationsssperrungen quer durch die Stadt. Allein am Donnerstag (3. Juli) wurden im Norden zehn Bahnen wegen ätzender Schmierereien aus dem Verkehr gezogen (hier lesen Sie mehr). 

Rechnet man beispielsweise nur die Guerillaktion von Sprayern kürzlich am hellichten Tag in Sülz noch dazu, wo die Täter eine mit Fahrgästen besetzte Bahn innerhalb von Sekunden vollsprühten, muss man sagen: Köln schmiert ab.

Graffiti-Aktionen in Köln wecken Zweifel beim Bürger 

Weder ist gesichert, wer die Täter genau sind oder ob eine bestimmte Tätergruppe hinter den jüngsten Aktionen steckt. Jedoch wecken die Vorkommnisse Zweifel beim betroffenen Bürger.

Jeder, der sich zum Beispiel in Köln-Ehrenfeld in jüngster Zeit umschaute, musste feststellen: Wenn es in Köln eine Art von Graffitipolitik gibt, und die gibt es wohl (und zwar hoffentlich vornehmlich zum Schutz privater wie öffentlicher Gebäude), dann stellen etliche Fälle von Vandalismus den Erfolg dieser Politik infrage.

Graffitisprayer, vielmehr: Straftäter aus der Sprayerszene, steigen den Kölnern dieser Tage unverfroren aufs Dach. Heliosturm, frisch gestrichene Fassaden an der Venloer Straße, die GAG-Siedlung Grüner Weg (das Kindertheater trifft es regelmäßig) usw. Überall das selbe, ärgerliche Bild.

Katz- und Mausspiel an der KVB-Haltestelle

Weiter nördlich in Niehl, um ein ein weiteres Beispiel zu nennen, spielt sich an der Haltestelle Amsterdamer Straße eine Farce ab. Ungefähr im Acht-Wochen-Wechsel rücken Sprayer an und hinterlassen ihr großflächiges „Werk“, bald darauf tauchen die Reinigungstrupps der KASA (Kölner Anti-Spray-Aktion) auf und schmeißen ihre Hochdruckreiniger an. Das geht jetzt seit Jahren so! 

Dabei bietet die Stadt den Sprayern offizielle Flächen zur legalen Kunst an. So hat sich die graue Betonlandschaft am Mauenheimgürtel, Haltestelle Geldernstraße, seit zwei Jahren in eine eindrucksvolle Farblandschaft verwandelt (hier lesen Sie mehr). Auch auf den Mauern der Abbruchflächen auf dem Heliosgelände finden regelmäßig Sprayer bei Hiphop-Beats zusammen.  

Die Szene ist undurchsichtig. Möglicherweise sind die Grenzen zwischen den legalen und den illegalen unter den Sprayern fließend, vielleicht gibt es Berührungspunkte. Wer immer die Chaoten und mutwilligen Zerstörer in der Szene erreichen kann, kann gerne ein Signal und einen Gruß senden: Lasst es bleiben.