+++ UPDATE +++ Kölner Fall sorgt für Entsetzen Mann (30) nach Party abgestochen – neue Fotos sollen Täter zeigen

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Zoff um NichtigkeitKölner (67) will nur Brötchen holen und gerät in Mord-Komplott

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Die Angeklagten mit ihren Anwälten beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

Köln – Er wollte Brötchen holen, für sich und seine Frau, als ihn ein Schlägertrupp in Ehrenfeld vom Fahrrad schubste und mit einer Eisenstange halbtot schlug. Der heute 67-Jährige erlitt einen Schädelbruch, eine Not-OP rettete sein Leben, das nicht mehr so sein sollte wie zuvor. Der Mann wurde Opfer einer Verwechslung, die Attacke sollte jemand anderen treffen. Und der Anlass hätte nichtiger nicht sein können; es ging um eine ständig zugeparkte Doppelgarage.

Köln: Streit um zugeparkte Garage spitzt sich zu

Wegen versuchten Mordes und möglicher Beihilfe dazu müssen sich seit Freitag (13. November) sechs Beschuldigte vor dem Kölner Landgericht verantworten. Die zentrale Rolle in dem Prozess nimmt ein 53-jähriger Bauarbeiter ein, der sich mit seinem VW Transporter konsequent vor die angemietete Garage des Nachbarn gestellt hatte, die dieser zum Abstellen von Motorrädern und Fahrrädern und zur Lagerung von Reifen und seiner Sportausrüstung genutzt hatte.

Nachdem freundliche Ansprachen und die Verständigung von Ordnungsamt und Polizei den VW-Fahrer nicht davon abgehalten hatten, sich weiter vor die Garage des Nachbarn zu stellen, wurde der Ton zwischen den Parteien rauer. Schließlich ließ sich der heute 48-jährige Akademiker und Kampfsportler dazu hinreißen, dem Kontrahenten Prügel anzudrohen, sollte dieser ihn noch einmal zuparken. Als Reaktion griff der Kontrahent zu einer Eisenratsche, die er als Waffe benutzte.

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Köln: Nachbarn mit Eisenratsche attackiert

Mit dem Werkzeug attackierte der Falschparker den Nachbarn, der sich dank seiner Kenntnisse in der japanischen Kampfkunst Jiu Jitsu aber verteidigen und den Angreifer in einen Würgegriff nehmen konnte. Dort verblieb der Mann bis zum Eintreffen der Polizei, die Passanten alarmiert hatten.

Bereits vor knapp sechs Jahren wurde der Angeklagte verurteilt, das Landgericht setzte allein für diesen Vorfall zweieinhalb Jahre Haft fest. Dieses Urteil wurde rechtskräftig. Neu verhandelt wird nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs über die zweite Attacke, hier müsse der mögliche Tötungsvorsatz der Beteiligten neu geprüft werden. 

Opfer verlor nach Attacke seinen Geruchssinn

Der VW-Fahrer soll nach der Prügelei mehrere Komplizen damit beauftragt haben, dem Nachbarn eine Abreibung zu verpassen. Es kam zu der Verwechslung, der unbeteiligte Fahrradfahrer, der auch Frakturen der Augenhöhle, des Kiefers und zweier Rippen erlitten hatte, soll eine ähnliche Frisur gehabt haben. 

„Ich kann nicht mehr riechen, was meine Frau kocht“, hatte das am Kopf schwer gezeichnete Opfer beim ersten Prozess im Zeugenstand ausgesagt, sein Geruchssinn sei zerstört, er habe er seinen Job nicht fortführen können. Der Garagenbesitzer hatte sich in psychologische Behandlung begeben, um zu verarbeiten, beinahe zum Opfer eines Mordkomplotts geworden zu sein. Mehrere der Täter saßen bereits lange Zeit in U-Haft. Der Prozess vor dem Landgericht wird fortgesetzt.