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Schließung schon am Dienstag?Jetzt kann Kult-Italiener „Lino's“ nur noch eins retten

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Das Linos muss schließen, weil Nachbarn geklagt hatten.

Köln – Jetzt wird's eng für das Lino's in Rodenkirchen. Nachbarn hatten den Kult-Italiener wegen Lärmbelästigung verklagt und wollten die endgültige Schließung des Lokals erzwingen (hier mehr lesen). 

Scheinbar mit Erfolg: Denn geht es nach den Anwälten einer Klägerin, so muss die Bar bereits in den nächsten 24 Stunden ihren Betrieb einstellen. Endgültig. Für die Stammkunden ein Schock. Nichts mehr mit Pasta und Vino, nichts mehr mit dem mediterransten Treffpunkt im Veedel.

14 Jahre lang störte sich niemand daran, dass im kleinen Ladenlokal gekocht wurde und die Speisen dann in das Zelt auf den Platz vor der Bar gebracht wurden. Doch dann wurde es einer zugezogenen Nachbarin zu laut, zudem störte sie der Essensgeruch.

Alles zum Thema Michelle

Gäste starteten gemeinsam eine Petition 

Sie setzte sich mit der Verwaltung des Gebäudekomplexes in Verbindung, denn: Bei der Ausschreibung vor über 30 Jahren war keine Gastronomie vorgesehen. Bislang war das für niemanden ein Problem – bis die neue Nachbarin kam. „Das kann einfach nicht sein, dass so eine Institution geschlossen werden soll“, schimpft ein Gast.

„Wir haben ja alles gehabt in Sachen Konzession“, sagt auch Geschäftsführer Marco Bruschi. „Ich kann die Nachbarn ja verstehen. Aber man hätte es doch alles gütlich regeln können.“ Doch daraus wurde nichts. Die Verwaltung musste aufgrund der Beschwerden reagieren, das Gericht entschied: Stimmt, es darf keine Gastronomie in dem Komplex mehr stattfinden!

Die Kunden wollen für ihr geliebtes Lokal kämpfen und starteten eine Petition. Mehr als 1200 Stimmen wurden gesammelt. Mitte Mai sollte es eine Mitgliederversammlung geben, auf der Rodenkirchens Bürgermeister Mike Homann als Mediator vermitteln soll.

Inhaber versuchte Klägern entgegenzukommen

Bis dahin ergriff Inhaber Michelle Di Rosa bereits Maßnahmen, um der Klägerin entgegenzukommen. Der Betrieb laufe demnach nur noch bis 23 Uhr, die Außengastronomie würde eingeschränkt und es wurde ein Lastenfahrrad gekauft, mit denen Essensbestellungen aus einem anderen Restaurant geliefert werden, damit nicht mehr in der Küche gekocht wird. Man wollte einen guten Willen zeigen, so Di Rosa gegenüber dem EXPRESS.

Doch trotz aller Bemühungen erreichten Di Rosa vergangene Woche die Schocknachricht mit der Aufforderung, den Betrieb am morgigen Dienstag einzustellen.

Er wolle sich nun mit seinem Anwalt beraten und auf einen Aufschub bis zu geplanten Mitgliederversammlung bitten. „Ich habe Kosten, ich habe Mitarbeiter, die ich bezahlen muss“, erzählt der Gastronom verzweifelt. Doch aufgeben will er nicht: „Ich werde weiterkämpfen! Dazu fühle ich mich meinem Personal gegenüber verpflichtet!“

(mei)