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„Friedhof der (T)räume“Bar in Bahnhofsbögen sendet starke Botschaft an die Stadt Köln

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Da kommt Leben in den Bogen: Der „Friedhof der (T)räume“ am Bahnhof Ehrenfeld 

Köln – Was ist das für eine funkelnde Location in den brachliegenden Bahnhofsbögen von Ehrenfeld? Lichterketten zieren alte WG-Sofas, eine provisorisch zusammen gebretterte Cocktailbar, ein WC mit der Aufschrift „Produktion“ und ein DJ-Pult in der Ecke erschaffen eine spezielle subkulturelle Atmosphäre. Oben baumelt das selbst gebastelte Schild „Friedhof der (T)räume“. Welche Message dahinter steckt? Wir haben nachgefragt.

Neue Location in Ehrenfeld gegen Schließung von Diskotheken und Co. 

Das Projekt „Friedhof der (T)räume“ wurde vom KlickKlackKlub e.V., Electroswing und von der Lach & Krach-Gesellschaft ins Leben gerufen. Ein Friedhof für Träume und Räume also?

Tobias Bergfelder (35) von Lach&Krach und seine Crew wollen damit ein Zeichen gegen die Verdrängung der Kulturräume, speziell in Ehrenfeld, setzen. „In den letzten zehn Jahren haben rund 20 Locations in Ehrenfeld dichtmachen müssen“, so Bergfelder. Darunter fallen die Papierfabrik, der Sensor-Club, das Underground, das Jack Who und viele mehr. 

Alles zum Thema Ehrenfeld

Fehlender Bestandsschutz sei meist das Ende von Kölner Clubs

Bei den meisten habe man bewusst den Pachtvertrag nicht verlängert, meint Bergfelder. „Hier wird gezielt Kunst und Kultur in Immobilien angesiedelt, um das Renommee zu steigern und die Immobilie dann nach ein paar Jahren wieder zu verkaufen. Es dreht sich alles nur noch um Renditeoptimierung. Das ist nicht mehr im Sinne der Bürger.“

Laut dem Kölner liegt der Fehler ganz klar bei der Stadt-Verwaltung. „Es müsste ein Bestandsschutz für solche Pächter geschaffen werden. Die Politik ist offen, doch die Prozesse in der Verwaltung sind veraltet.“ 

Das sagt die Stadt Köln zur Verdrängung von Clubs in Ehrenfeld

Immerhin: Die Stadt Köln nimmt sich dem Problem der Verdrängung von Kunst- und Kulturräumen „aktiv“ an, bearbeitet derzeit noch den Beschluss aus der Sitzung vom November 2018 zum Thema „Sicherung der Clubkultur in Ehrenfeld“, der in der nächsten (noch nicht terminierten) Sitzung behandelt werden soll. 

Lesen Sie hier: „Sodomie“? Was ist das für eine Party im Szene-Viertel Ehrenfeld? 

Ein Sprecher des Stadtplanungsamtes teilte uns mit: „Das Problem der Verdrängung der Club- und Kulturszene und die Notwendigkeit, Kultur- und Kreativstandorte in der Planung zu berücksichtigen, wurde von Verwaltung und Politik erkannt.“

Die bisherigen Schließungen des Undergrounds und Co. erklärt das Amt mit der dauerhaften Wohnungsnot:

Kölner „Friedhof der (T)räume“ temporäres Projekt 

Die szenige Location im Bahnhofsbogen soll vorerst bis zum 21. September geöffnet bleiben. Für Tobias Bergfelder sei aber auch eine Verlängerung denkbar: 

„Noch ist nichts spruchreif, aber im Kollektiv rauchen bereits die Köpfe und erste Gespräche stehen an. Der engagierten Crew sei es zu wünschen, den Bürgern*innen der Stadt zudem gegönnt."