In Köln„Taxi-Schreck” lässt sich chauffieren, beim Bezahlen kommt der Schock

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Der Angeklagte (37) mit seinem Verteidiger Marcus Hertel beim Prozessauftakt.

Köln – Er ging nach London und wollte als Modedesigner Karriere machen. Doch der Absturz kam, nachdem Karim B. (37, Name geändert) eine Mappe mit seinen Entwürfen gestohlen wurde. So beschrieb es der Mann, der sich nach drei Raubüberfällen auf Taxifahrer seit Donnerstag vor dem Landgericht Köln verantworten muss.

Köln: Modedesigner stürzt nach Diebstahl von Entwürfen ab

Der Verlust der Entwürfe habe ihn zurückgeworfen, der Mandant sei in alte Muster verfallen, so Verteidiger Marcus Hertel. Nach der Rückkehr nach Deutschland habe B. dringend Geld für Drogen benötigt.

„In der JVA hat er die Dinge gut in den Griff bekommen, er ist jetzt alkohol- und drogenfrei”, so Anwalt Hertel. Der Angeklagte wolle sich bei den Opfern entschuldigen, alles aufarbeiten.

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Kölner Taxifahrer mit Elektroschocker bedroht

In der Nacht des  3. März dieses Jahres war Karim B. in Refrath (Bergisch Gladbach) in ein Taxi gestiegen und hatte als Ziel Köln-Kalk angegeben. Dort angekommen forderte der Fahrer 35,90 Euro, woraufhin der Kunde fragte, ob dieser auf einen 100-Euro-Schein herausgeben könnte.

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Als der Taxifahrer danach in seiner Geldbörse nachschaute,  erpresste der Täter mit einem Elektroschocker, den er mehrfach zündete, 240 Euro.

Köln: Zwei weitere Überfälle in Höhenberg und der Hornstraße

Nur einen Tag später hatte sich der Räuber vom Neumarkt bis nach Höhenberg chauffieren lassen. „Mach keinen Blödsinn“, drohte der Räuber und zog erneut den Elektroschocker. 100 Euro erbeutete der Angeklagte.

Wieder drei Tage später überfiel der „Taxi-Schreck“ einen Fahrer, der ihn von Kalk bis zu einem Spielkasino in der Hornstraße gebracht hatte. Hier wehrte sich der Fahrer, worauf der Räuber versuchte, das Opfer zu beißen.

Kölner Taxi-Räuber drohen mehrere Jahre Gefängnis

Insgesamt hatte der Mann 475 Euro erbeutet. „Ich fühle mich wieder frisch im Kopf, das war nicht mein Stil, das zu machen“, sagte der Mann dem Vorsitzenden Richter.

Karim B., der vorbestraft ist, drohen mehrere Jahre Gefängnis. Ein Urteil soll kommende Woche fallen.