Wertvolles GemäldeKölner Meisterdetektiv löst Rätsel um verschwundene Kunst

Kö: Detektiv findet Kunst

Meisterdetektiv Lothar Wenzel mit einem Papierausdruck des Bildes, das er nach wochenlanger Suche  in Thüringen fand. 

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Er ist seit 35 Jahren im Geschäft, hat zig Fälle geklärt, bei denen die Polizei oft nicht weiterkam. Jetzt hat Spürnase Lothar Wenzel (59) mit seinem Team ein wertvolles Kunstwerk wiederbeschafft, das spurlos verschwunden war.

Das Gemälde der weltbekannten japanischen Künstlerin Kazuko Miyamoto heißt „Chakline Drawing“.

Im Jahr 1972 schuf Miyamoto das Gemälde aus Öl und Kreide. Der Laie mag sich fragen, was an dem 2,24 mal 1,36 Meter großen Kunstwerk so wertvoll sein soll. Zeigt es doch „nur“ ein paar blaue Striche, deren Linien mal dicker und dünner, mal durchgängig oder unterbrochen sind.

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Tatsächlich hat es einen Wert von über 160.000 Euro. Im Februar wendete sich eine renommierte Kölner Rechtsanwaltskanzlei an den bekannten Detektiv Wenzel, der selbst Kunstsammler ist.

Kunstwerk sollte transportiert werden

Der Anwalt teilte mit, dass das entsprechende Kunstwerk bei einem Transport durch eine Kölner Spedition von einem Museum in Luxemburg nach Berlin verschwunden sei - obwohl geschulte und erfahrene Fahrer eingesetzt wurden. Wenzel übernahm den Fall.

„Wir haben ganz von vorne begonnen. Unsere Teams sprachen mit allen Beteiligten, suchten das Museum in Luxemburg auf, fuhren nach Berlin und stellten dort das gesamte Lager auf den Kopf“, erzählt Wenzel.

Ex-Mitarbeiter waren „sauber“

„Und natürlich überprüften wir zwei inzwischen ausgeschiedene Mitarbeiter, weil man natürlich nicht ausschließen konnte, dass sie das Gemälde hatten verschwinden lassen.“ Aber: Die beiden Ex-Mitarbeiter waren „sauber“, hatten sich absolut nichts zuschulden kommen lassen.

Auch die Bänder einer Videoüberwachung in der vierten Etage eines Lagers in Berlin wurden ausgewertet - alles vergeblich. Bis schließlich die Transportscheine den klugen Detektiv auf die richtige Fährte führten.

31 Kisten kamen an

Denn das Team stellte fest, dass zunächst 30 Collis (Kisten zum Transport von Kunstwerken) nach Berlin gebracht wurden, die dann wenige Wochen später nach Thüringen weiter transportiert wurden. Jedoch waren dort nicht 30, sondern 31 Collis angekommen.

Niemand hatte bemerkt, dass ein Exponat „zuviel“ angeliefert worden war. „Wir haben dann tatsächlich das Werk der Japanerin in Thüringen ungeöffnet aufgefunden. Die Besitzer waren überglücklich, dass wir den Fall klären konnten“, so Wenzel zufrieden.

(exfo)