Stoff von KünstlernKölner entwirft Masken aus T-Shirts – das steckt hinter der Idee

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Der Kölner Tim Rashmi stellt zusammen mit dem Betriebsleiter der Live Music Hall besondere Schutzmasken her.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Andreas Hieske ist der gastronomische Betriebsleiter der Live Music Hall in Köln. Doch aktuell finden weder Konzerte noch Partys statt. Diese Tatsache bietet ihm zumindest viel Spielraum für neue Ideen.

Zusammen mit Modedesigner Tim Rashmi hat sich die Live Music Hall nun zusammengetan und aus einem Ritual für Besucher etwas völlig Neues kreiert: Band-Schutzmasken.

Was wirklich hinter der Idee steckt, erklärt der Gastronom im EXPRESS-Gespräch.

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Köln: Live Music Hall entwickelt aus Geschenken für Besucher neue Idee

Andreas Hieske hat zwar gerade Nachwuchs und damit eine große neue Lebensaufgabe dazu bekommen, doch seine kreative Masken-Idee wollte er trotzdem umsetzen.  

„Da wir im Moment gastronomisch unausgelastet sind und das auch noch eine Zeit lang bleiben, habe ich größtenteils viel Zeit. Da kommt man schon mal auf schräge Ideen“, erklärt Hieske schmunzelnd. Und in dieser Situation kam die gesetzliche Maskenpflicht.

Hieske ist seit seinem 16. Lebensjahr selbst begeisterter Band-T-Shirt-Träger. Mitten in der Masken-Debatte ist er in seinem Büro in Ehrenfeld auf die zündende Idee gekommen. Warum nicht den Spirit eines Band-T-Shirts auf die Oberfläche einer Schutzmaske übertragen?

„Masken, die es jetzt zu kaufen gibt, finde ich todlangweilig“

Hieske sehnt sich seit der Maskenpflicht nach mehr Auswahl. „Die Masken, die es jetzt überall zu kaufen gibt, finde ich todlangweilig“, erklärt der Betriebsleiter der Live Music Hall. Seine Mutter würde ebenfalls Masken mit Kindermustern nähen, doch ihm sei schnell klar geworden: „Ich hätte gerne Masken, die ein bisschen cooler sind.“

Also überlegte er sich coolere Varianten und suchte jemanden, der das Projekt auch handwerklich umsetzten kann. „In unserem Thekenteam wurden wir fündig: Tim Rashmi, ein junger angehender Modedesigner zeigte sich begeistert von der Idee und setzte die Vision sofort in die Tat um.“ So entstanden die ersten Prototypen.

„Nur weil wir eine Maskenpflicht haben, muss es nicht medizinisch oder trist aussehen“, findet Hieske.

Stoff für Schutzmasken aus Bestand der Live Music Hall

Die Stoffe für die Masken kommen von Band-T-Shirts aus dem Bestand der Live Music Hall. „Wenn wir Konzerte haben, bekommen wir von den Künstlern oft T-Shirts geschenkt, die sammeln wir schon seit Jahren“, erklärt der Betriebsleiter.

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Einmal im Jahr, normalerweise um die Weihnachtszeit herum, sortiert er mit seinem Team die T-Shirts aus und verschenkt sie bei einem Event an Gäste.

Da diese Party 2019 nicht stattgefunden hat, kann die Live Music Hall die T-Shirts nun für die Produktion der Masken verwenden.  

Kult um das Band-T-Shirt auf Masken übertragen

Anfang Mai will Hieske mit Designer Tim Rashmi mit der ersten größeren Produktion an Masken starten. Um Fan-Artikel soll es sich dabei aber ganz klar nicht handeln.

Damit keine Band-Markenrechte angegriffen werden, legt das Team Wert auf einen speziellen Ausschnitt der T-Shirts auf den Masken.

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„Das sind alles Einzelstücke, wo die Illustration und das Logo nicht im Mittelpunkt steht, aber der Spirit“, erklärt Hieske.

Wer Interesse an einer solchen individuellen Maske hat, kann sich über den Instagram-Account der Live Music Hall zu Terminen auf dem Laufenden halten. Das Team will via Instagram und Facebook informieren, sobald die erste Masken-Charge fertig ist. Bald sollen die ersten Schutzmasken dann zunächst im Konzerthof in Ehrenfeld angeboten werden.