Kölner ErzbistumMaria 2.0: Deshalb würde ein Woelki-Rücktritt nichts bringen
Köln – Angesichts der Diskussion über die Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche und speziell im Erzbistum Köln hat die Initiative Maria 2.0 ihre Forderungen nach Reformen in der Kirche erneuert.
- Maria 2.0 kritisiert Reformstau in der Kirche
- Rücktritt von Woelki wäre nur symbolhaft
- Kölns Erzbischof weiter in der Kritik
Diese verharre „in einer monarchischen Struktur des 19. Jahrhunderts“ ohne ausreichende Transparenz, sagte die Mitgründerin von Maria 2.0, Lisa Kötter, im Deutschlandfunk. Es brauche Demokratie in der Kirche. Die Vorgänge in Köln entblößten etwas, „was, sagen wir mal, das hässliche Gesicht der Kirche ist“, so Kötter.
Köln: Maria 2.0 fordert Neuanfang
Nach ihren Worten „mauert“ nicht nur Kardinal Rainer Maria Woelki. Schweigen sei „eine mächtige Waffe, die die Kirche schon immer geführt hat, wenn sie gehofft hat, die Zeit lässt Gras wachsen, das ist ja eine Methode der Kirche, die hat ja viel Zeit.“
Ein Rücktritt Woelkis wäre lediglich „symbolhaft“, so Kötter. „Vielleicht wäre es für viele Betroffene eine Genugtuung, das kann sein. Darum will ich die Wirkung auch nicht schmälern, die das vielleicht hätte, aber an dem System würde es erst mal nichts ändern.“
Ein Neuanfang in der katholischen Kirche insgesamt nach der Aufdeckung des Missbrauchsskandals würde laut Kötte eine „Erschütterung des ganzen Systems“ bedeuten.
Unterdessen hat ein Kölner Anwalt angekündigt, dass bis zum 18. März ein von Woelki in Auftrag gegebenes Gutachten veröffentlicht werden soll. In diesem Gutachten zur Aufarbeitung des Missbrauchsbrauchs sollen Namen von Verantwortlichen und systemische Ursachen genannt werden, kündigte der Anwalt an. (dpa/bas)