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Freundin in Köln angezündetAlles nur, um sich als Retter zu präsentieren

Feuer_Auto_Symbol (1)

Der Angeklagte soll das Auto mit seiner Freundin selbst in Brand gesteckt haben. Das Symbolfoto zeigt ein brennendes Auto im Jahr 2017 in Niedersachsen.

Köln – Er wollte sich als Retter darstellen, als Held, der seine Freundin vor dem sicheren Feuertod bewahrte. Dafür fingierte Jawad S. (36) einen Autounfall auf dem Kölner Militärring und zündete seine Lebensgefährtin an. Das Landgericht verhängte dafür am Donnerstag eine empfindliche Strafe: Elfeinhalb Jahre muss der Täter ins Gefängnis.

Köln: Täter laut Richterin eifersüchtig und egozentrisch

Die Beziehung des Paares, das gemeinsam eine Tochter (3) und einen Sohn (7) hat, sei geprägt von der Kontrollsucht und starken Dominanz des Angeklagten gewesen, führte die Vorsitzende Richterin Sibylle Grassmann in der Urteilsbegründung aus. Eifersüchtig, selbstbezogen und egozentrisch habe sich der Iraner verhalten.

Am Tattag hingegen habe er seiner Lebensgefährtin, die eine Trennung erwogen habe, erstaunliche viele Zugeständnisse gemacht. Sie habe ihren Geburtstag in einer Bar am Friesenplatz feiern, dort sogar mit fremden Männern tanzen dürfen. Auch animierte der Mann sie, Alkohol zu trinken. Diverse Wodka Redbull ergaben mehr als zwei Promille.

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Kölner Militärring: Gegen Baum gefahren und Feuer gelegt

Es erscheint möglich, dass der Angeklagte die Wehrlosigkeit seines Opfers erreichen wollte, denn nach der Feier schlief die 30-Jährige auf der Rückfahrt nach Hause im Auto ein. Bis zu einer Stunde fuhr der Mann dann noch im Bereich des Militärrings umher, womöglich weil er zögerte oder um eine passende Unfallstelle zu suchen.

Nachdem er mit niedriger Geschwindigkeit gegen einen Baum gefahren war, habe er Benzin im Auto verteilt; auf dem Armaturenbrett im Fußraum, aber auch auf den Beinen und dem Schritt seiner Freundin. Dann legte er den Brand mit dem Feuerzeug, laut Richterin mit voller Absicht. Der Täter selbst hatte von einem Versehen gesprochen.

Kölner Richterin spricht von gravierenden Folgen

Zugunsten spreche für den Täter, dass er sein Opfer letztlich aus den Flammen befreit hätte (hier lesen Sie mehr). Ansonsten hätte er jedoch wegen Mordes vor Gericht gestanden. Mehr als 40 Prozent der Haut der Frau, die über Wochen im Koma lag, wurden verbrannt, sie leidet bis heute unter den psychischen und körperlichen Folgen. Weitere OPs stehen an.

„Die Kinder haben jetzt eine stark eingeschränkte Mutter und keinen Vater mehr, der sich um sie kümmern kann“, so die Richterin, die dem Opfer noch 60.000 Euro Schmerzensgeld zusprach. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert, Verteidiger Bernhard Scholz lediglich drei Jahre. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.