Ohne Termin möglich?Kölner will übriggebliebene Impfung: Doch alle sagen was Anderes

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Der Kölner Michael Reinhard ist mit der Regelung im Kölner Impfzentrum in den Messehallen in Deutz unzufrieden.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Was ist los im Kölner Impfzentrum? Der Kölner Michael Reinhard (65) wollte nach einer Zusage der Impfhotline eine übriggebliebene Dosis bekommen, die sonst weggeworfen werden müsste. In den Messerhallen in Deutz wurde sein Anliegen aber vergangene Woche Donnerstag (18. März) abgelehnt. Wie sich herausstellte unbegründet. Er hätte eine Impfung bekommen können.

  • Kölner wollte übriggebliebene Impfung bekommen
  • Impfzentrum in Deutz schickte in ihn aber wieder nach Hause
  • Was passiert mit übriggebliebenen Impfungen?

Der Kölner Versicherungskaufmann Michael Reinhard hatte von Bekannten im Umland gehört, dass übriggebliebene Impfdosen auch ohne Termin verabreicht würden. Denn: Wenn die Impfstoffe einmal aufgezogen wurden, müssen sie noch am selben Tag verabreicht werden. Sonst sind sie nicht mehr nutzbar.

Also rief der Kölner, der aufgrund diverser Vorerkrankungen zur Impfgruppe 2 gehört und das auch attestiert hat, erst die Impfhotline an, um sich zu vergewissern. „Mir wurde gesagt, dass ich eine Impfung bekommen kann, wenn noch welche vorhanden sind. Also bin ich auf gut Glück gegen 19.30 Uhr zum Impfzentrum an der Messe gefahren, um nachzufragen, ob noch Impfungen übrig sind“, schildert der Kölner.

Köln: Was passiert mit übriggebliebenen Impfungen?

Vor Ort habe aber niemand von dieser Regelung gewusst, wie Michael Reinhard schildert. „Erst wollte mich der Sicherheitsdienst am Eingang ohne Termin nicht reinlassen. Nach einem Anruf bei der Impfhotline durfte ich dann rein. Drinnen wussten aber auch die Mitarbeiter nicht Bescheid. Dann ist die Leiterin des Impfzentrums dazugekommen und meinte das ist Unsinn, was ich erzähle. Dann wurde ich recht unfreundlich nach draußen gebeten und vom Sicherheitsdienst nach draußen begleitet.“

Vorher habe die Leiterin ihm noch gesagt, dass die Rest-Impfungen vom Tag an Angehörige von Polizei und Feuerwehr verabreicht würden. Anders als die NRW-Vorgabe habe das die Impfkoordinierungsstelle in Köln so verfügt, sei ihm gesagt worden.

Köln: Hotline und Impfzentrum geben unterschiedliche Auskünfte zu Corona-Impfungen

„Ich war sehr frustriert, dass ich von der Hotline und vor Ort unterschiedliche Auskünfte erhalten habe. Ich hätte mir den Weg ja sparen können. Abgesehen vom unsäglichen Umgang, finde ich, dass doch so viele wie möglich geimpft werden müssen. Ich wollte mich ja nicht vordrängeln“, so der Kölner.

Köln: Aktuelle Prio-gruppe bekommt übriggebliebene Corona-Impfungen

Doch die Auskunft im Impfzentrum, die Michael Reinhard erhalten habe, stimmen wohl nicht ganz so. Auf EXPRESS-Anfrage erklärt ein Sprecher der Stadt, wie die Regelung mit übriggebliebenen Impfstoffen in Köln ist: „Laut Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW werden die täglich übrig gebliebenen Impfdosen, die sich in der Regel im einstelligen Bereich beziffern, nach der allgemein gültigen Prioritätsregelung verimpft. Menschen, die nicht zu diesen Gruppen gehören, können keine Restimpfdosen erhalten.“

Bedeutet, dass Kölner wie Michael Reinhard, die zur Impfgruppe 2 gehören, eine Impfung bekommen könnten, wenn noch Dosen übrig sind.

In Köln rechne man damit, dass bis Ende kommender Woche fast alle impfbereiten Beschäftigten der Polizei geimpft seien, sagte ein Polizeisprecher der „Deutschen Presse-Agentur“. Sie haben teilweise auch schon Restimpfungen bekommen. Als erste Gruppe sollten vom 8. März an Polizisten der Einsatzhundertschaften geimpft werden. Inzwischen sind zum Beispiel in Köln auch Streifenpolizisten dran. Geimpft wird mit dem Astrazeneca-Vakzin.