Von Köln nach MalleFliegen mit Corona-Vorschriften: Macht das noch Spaß?

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Der EXPRESS-Reporter im Gespräch mit Eurowings-Stewardess Natalie.

Köln – Noch ist Köln/Bonn ein Geister-Airport, doch voraussichtlich am 15.Juni soll der Reiseflugverkehr wieder richtig starten.

Was die Passagiere dann alles erwartet und welche Maßnahmen für gesundes und sicheres Reisen getroffen wurden, präsentierten Airport-Geschäftsführer Johan Vanneste mit dem Eurowings-Boss Jens Bischof und der Bundespolizei-Direktorin Silke Bußkamp auf einem virtuellen Flug nach Mallorca.

Ihr Hauptanliegen: Ängste und Sorgen nehmen, Vertrauen ins Fliegen zurückgewinnen.

Wer früher schon beim Betreten des Flughafens Urlaubsgefühle hatte, wird in diesem Sommer die Unbeschwertheit vermissen. Reihenweise Vorschriften, Maßnahmen und Hinweise an Wänden und Böden könnten die Vorfreude etwas trüben.

„Das Reiseerlebnis am Köln-Bonn-Airport wird sicherlich zunächst ein anderes sein als vor der Corona-Krise. Dennoch tun wir alles dafür, dass unsere Fluggäste ihren langersehnten Urlaub oder ihre Geschäftsreise entspannt und gut betreut in Köln/Bonn beginnen können“, so Airport-Chef Johan Vanneste.

„Dafür sind wir auch auf das Verantwortungsbewusstsein der Passagiere angewiesen. Alle müssen mitmachen, damit die von uns getroffenen Maßnahmen funktionieren.“

Flughafen Köln Bonn will Corona-Infektionen reduzieren

Mit im Gepäck sollte jeder Fluggast nun neben Badesachen und Sonnencreme auch starke Nerven, Engelsgeduld und ganz viel Zeit haben.

Zahlreiche Maßnahmen sollen das Infektionsrisiko auf ein Minimum reduzieren. Die wichtigsten fünf Punkte: Maskenpflicht in den Terminals. Wer von der Bundespolizei oder anderen Sicherheitskräften „oben ohne“ erwischt wird, verstößt gegen die Hausordnung und muss das Gebäude sofort verlassen. Zudem sind permanent Durchsagen zu hören, dass man Masken tragen und Hände waschen soll.

Beim Check-In drückt man seinen Personalausweis an die Scheibe des Counters – und muss beim Abgleich des Passfotos die Maske aufbehalten. Zuvor stand man bestimmt in einer sehr langen Schlange an – es gilt ja überall die Abstandspflicht von 1,50 Meter. Wer sich von der patzigen Frage des Vordermanns „Können Se vielleicht mal Abstand halten?“ genervt fühlt, sollte kurz mal durchatmen...

Bei der Sicherheitskontrolle die nächste Geduldsprobe: Nur jede zweite Kontroll-Linie wird wegen der Abstandsvorgaben offen sein. Um den Check trotz der zu erwartenden Dauerstaus schneller abzuwickeln, ist nur noch ein Gepäckstück pro Person erlaubt.

Auch Schuhe und Gürtel müssen nun immer direkt ausgezogen werden, damit zeitaufwendige Nachkontrollen entfallen. Die Sicherheitskräfte stehen bei der Leibesvisitation jetzt seitlich, damit sie nicht frontal angeatmet werden. Nach jedem Fluggast wechseln sie die Gummihandschuhe.

Eurowings wirbt mit dem Slogan „Wir geben Acht auf dich"

Beim Warten aufs Boarding darf am Gate nur noch jeder zweite Sitzplatz genutzt werden. Ebenfalls neu: Jeder Fluggast erhält ein Formular, bei unserem virtuellen Flug nach Mallorca natürlich auf Spanisch, auf dem diverse Informationen zur Reise eingetragen werden müssen. Dann geht’s im Gänsemarsch in den Flieger. Über das Rollfeld, auf Busse soll verzichtet werden.

Im Flieger sollen möglichst die mittleren Sitze frei bleiben. Alle Reihen und Anschnallgurte sind vorher desinfiziert worden. Auch hier gilt strikte Maskenpflicht für die gesamte Dauer des Fluges, die Crew trägt ebenfalls Mundschutz.

Die Stewardess serviert mit Abstand – es gibt als Getränk Wasser in Flaschen. Eurowings-Boss Jens Bischof betont, dass die Klimaanlage die Atemluft vertikal transportiert, also von der Düse über dem Kopf runter in den Abzug unterm Sitz. So sollen sich mögliche Coronaviren gar nicht erst verteilen. Auch ein neuer Werbespot mit dem Titel „Wir geben Acht auf dich" soll Vertrauen in den Ferienflieger zurückgewinnen.