KarsamstagXXL-Schlangen vor Rewe und Co.: Einen Appell hat Köln wohl vergessen

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Vor dem Rewe in Köln-Niehl war am Mittag Warten angesagt.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Corona und Ostern, das verträgt sich nicht. Nicht nur, dass viele Familien wegen des Virus auf Treffen mit den Liebsten an den Feiertagen verzichten müssen, auch in bzw. vor allem vor den Supermärkten herrscht Ausnahmezustand.

Schlangen vor Supermarkt: Karsamstag wird zum Dauer-Warten

Generell gilt der Karsamstag als einer der absatzstärksten Tage für Einzelhändler, weil viele Menschen eben für die Ostertage einkaufen. Voll wäre es also ohnehin, durch Corona nimmt das Ganze aber extreme Ausmaße an. Weil die meisten Supermärkte und andere Geschäfte nur eine beschränkte Anzahl von Menschen gleichzeitig in den Laden lassen dürfen, staut es sich vor dem Eingang. Die Folge: XXL-Schlangen!

Das „normale” Bild am Samstag: Am Eingang steht ein Wachdienst oder ein Mitarbeiter, der den Menschen-Zufluss ins Innere regelt. Vor ihm ein Stau von Menschen, die warten, bis sie an der Reihe sind. Wartezeiten von 30 Minuten und mehr – keine Ausnahme.

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Schlangen vor Supermarkt: Corona und Karsamstag sorgen für Chaos

„Die meisten Leute akzeptieren die Regelungen, trotz der Warterei”, sagt ein Rewe-Mitarbeiter, der in einem Kölner Markt den Zufluss regelt. Wer trotz Corona am Karsamstag einkaufe, müsse aber ja damit rechnen, dass es etwas dauern kann.

Dabei hatten gerade die Einzelhändler genau diese Situation kommen sehen und sich in der ersten Aprilwoche mit einem eindringlichen Appell an alle Bürger, auch in Köln, gewandt. Die Ostereinkäufe sollten nicht nur auf Gründonnerstag und Karsamstag gelegt werden, sondern auf die Vorwoche aufgeteilt werden.

Karsamstag: Rewe und Co. hatten vor Chaos gewarnt

„Alle, die dazu die Möglichkeit haben, sollten zumindest Teile ihrer Ostereinkäufe vorziehen. So können der Gründonnerstag und der Karsamstag, an denen wir mit mehr als zehn Millionen Kunden üblicherweise eine besonders hohe Nachfrage erleben, entlastet werden“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque. Dies sei auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Corona-Krise unter einer hohen Belastung zu leiden hätten.

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Nach den Hamsterkäufen zu Beginn der Corona-Krise hatte sich die Nachfrage erst in den vergangenen Tagen wieder etwas normalisiert.

Corona und Karsamstag: Appell scheint nicht angekommen zu sein

Auch Branchensprecher Christian Böttcher vom Handelsverband Lebensmittel hatte sich Anfang April gewünscht: „Es wäre gut, wenn die Verbraucher jetzt schon an Ostern denken und ihre Einkäufe vorziehen – aber nicht wieder hamstern.“

Offenbar scheint der Appell nicht bei allen Menschen angekommen zu sein. (tw)