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„Fühlen uns wie Nieten“Hunderte Kölner Kinder ohne Schulplatz: Eltern poltern gegen die Stadt

Kundgebung vor dem Kölner Rathaus gegen die schlechte Situation an den Kölner Schulen

Kundgebung von Eltern und Kindern vor dem Kölner Rathaus am Montag (6. März 2023) gegen die schlechte Situation an den Kölner Schulen.

Eltern und Kinder haben am Montag vor dem Kölner Rathaus gegen den Platzmangel an weiterführenden Schulen demonstriert. Viele Eltern in Köln fürchten, dass ihre Kinder keinen Platz an einer Schule in der Nähe erhalten.

von Alina Schurillis  (asl)

Circa 200 Kölner Eltern und Kinder haben am Montagnachmittag (6. März 2023) vor dem Rathaus in der Altstadt demonstriert, in dem um 14 Uhr eine Sitzung des Schulausschusses des Kölner Stadtrates stattfand.

Grund für die Demo ist, dass nahezu 500 Kölner Kinder in der vergangenen Woche einen Absagebrief für ihren Antrag auf einen Platz in einer weiterführenden Schule erhalten hatten.

Köln: Kinder ohne Schulplatz - Eltern demonstrieren vor Rathaus

Eltern und Schüler in Köln müssen aufgrund der Absagebriefe nun auf einen Schulplatz über die Restplatzvergabe hoffen – wohl wissend, dass die Restplätze vieler Schulen ohnehin schon knapp sind.

Aufgrund der Knappheit an Restplätzen in den fünften Klassen der weiterführenden Schulen in Köln befürchten viele Eltern, dass ihre Kinder nicht mehr in der Nähe des eigenen Stadtbezirks unterkommen werden.

Darum haben sich 200 Eltern und Kinder am Montag vor dem Spanischen Bau des Kölner Rathauses versammelt, um ein großes Zeichen zu setzen. Sie hielten unter anderem Schilder mit den Aufschriften „Wir fühlen uns wie Nieten“ oder „Wir haben heute leider keinen Schulplatz für dich“ hoch.

Kölner Kinder demonstrieren vor dem Rathaus

Kinder halten vor dem Kölner Rathaus Plakate hoch, auf denen unter anderem „Kein Mensch ist eine Niete“ zu lesen ist.

Die Elterninitiative „Die Abgelehnten“ wollte laut einer Mitteilung anhand der Demo die Gelegenheit nutzen, die versammelten Politikerinnen und Politiker und die Verantwortlichen aus der Verwaltung mit der Wirklichkeit zu konfrontieren.

„So erleben die, was sie mit ihrem sogenannten Verfahren und der kompletten Unterversorgung mit Schulplätzen in Köln anrichten, die sie alle mitzuverantworten haben“, heißt es in der Mitteilung von „Die Abgelehnten“.

Kölner Eltern demonstrieren wegen Schulplatz-Chaos vor dem Rathaus: „Nenne das eine Unverschämtheit“

Konkrete Zahlen zu den noch freien Plätzen an den einzelnen weiterführenden Schulen und den Überhängen bei den Anmeldungen will die Stadt Köln laut der Elterninitiative nicht herausgeben.

„Ich nenne das eine Unverschämtheit. Will die Verwaltung eine Beschäftigungstherapie für verunsicherte Eltern schaffen, die verzweifelt einen Platz für ihr Kind suchen?“, so Olaf Wittrock, Initiator der Demo, in einem Schreiben über die Elterninitiative „Die Abgelehnten“.

„Oder will man die Schulen mit unnötigen Anfragen fluten, deren sowieso schon überlastete Sekretariate man vor Beginn des Verfahrens noch großzügig unterstützen wollte?“

Auf EXPRESS.de-Nachfrage erklärt eine Sprecherin der Stadt Köln, dass die städtische Gebäudewirtschaft hingegen plant, im Bereich Neubau, Erweiterungsbau und Instandsetzung rund 334 Millionen Euro für Projekte im Schulbau bereitzustellen.

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Damit sollen auch die erforderlichen Schulplätze geschaffen werden können. Zusätzlich sollen weitere 71 Millionen Euro für die Instandhaltung an den 266 Standorten der städtischen Kölner Schulen zur Verfügung gestellt werden.

In ganz Köln werden zudem mit allen bereits beschlossenen Bauprojekten etwa 22.000 Schulplätze gesichert oder gar neu geschaffen. „Um zusätzliche Schulplätze sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich zu schaffen, werden auch über Makler Bürogebäude gesucht, die zum Schulgebäude umgebaut werden“, so die Stadt-Sprecherin am Dienstag (7. März).

Für alle Viertklässler, die nun im weiteren Verfahren einen Schulplatz beantragen müssen, ist die Anmeldung an den Schulen mit freien Restplätzen noch bis Freitag (10. März) möglich. Die Entscheidung wird ab dem 13. März mitgeteilt.