Köln – Lange Schlangen und hungrige Kölner am Hauptbahnhof: Seit Dienstag verkauft Heinz-Bernd Draschner hier seine Rievkooche.

Schon nach zwei Tagen zeigt sich deutlich, die Kölner sind in Sachen Reibekuchen ausgehungert und nehmen den neuen Rievkooche-Stand gut an.

Köln: Lange Schlangen am Rievkooche-Stand

Gerade mittags stehen die Kunden mit Abstand Schlange. Fast bis zum Bahnhofsvorplatz. „Wenn 20 weg sind, kommen die nächsten 20 und es bildet sich eine Schlange“, so der Betreiber gegenüber EXPRESS.

„In diesen Zeiten ohne Weihnachtsmärkte freut man sich noch mehr als früher, wenn man sich etwas Leckeres auf die Hand holen kann“, sagt Kundin Sybille Brandt (58) am Reibekuchen-Stand in der Trankgasse.

„Bitte 50 Meter weit entfernt hinstellen“, ruft Betreiber Heinz-Bernd Draschner ihr laut zu. 

Köln: Kunden verteilen sich mit Reibekuchen auf Bahnhofs-Vorplatz

Draschner passt genau auf, dass sich keine Gruppen bilden und die Kunden den Reibekuchen anderswo verzehren. So wie Sybille Brandt, die gerade Mittagspause hat und diese nun mit ihrem Reibekuchen auf dem Bahnhofsvorplatz verbringt.

Reibekuchen-Chef Draschner hat viel zu tun und freut sich über den coronakonformen Andrang. Auch, weil er innerhalb kürzester Zeit mit dem Gaffel-Brauhaus gemeinsam den Stand geplant und eröffnet hat.

Köln: Reibekuchen-Stand im Gaffelbrauhaus statt Weihnachtsmarkt

„Wir mussten schon improvisieren, ich stehe normalerweise mit meinem Reibekuchen-Wagen um diese Zeit für Weihnachtsmärkte bereit. Dieses Jahr bin ich ins Gaffel-Brauhaus gefahren“, lacht Draschner.

Viele Kunden wissen nichts von dem Stand und schauen auch am Nachmittag spontan vorbei. „Der leckere Geruch hat uns angelockt“, erklärt ein älteres Ehepaar. Bonnerin Cornelia Thielen (38) ist es ähnlich ergangen.

Köln Hauptbahnhof: Reibekuchen-Stand soll bis Ende November bleiben

„Ich habe in Köln neue Masken gekauft. Von gegenüber habe ich den leckeren Geruch bemerkt und jetzt gibt’s Reibekuchen! Für mich war das hier sicher nicht der letzte Ausflug von Bonn nach Köln“, sagt Reibekuchen-Kundin Cornelia Thielen (38) gegenüber EXPRESS.

Bis Ende November soll der Rievkoche den Kölnern am Hauptbahnhof noch erhalten bleiben. „Sofern er weiterhin gut angenommen wird, vielleicht auch bis Januar“, hofft Reibekuchen-Chef Draschner.

Kölner begeistert: „Dafür würde ich mich bis nach Düsseldorf entfernen“

Dann ruft er einem neuen Kunden wieder zu: „Und bitte entfernen, bitte 50 Meter weit weg hinstellen, um zu essen“ und der Kunde entgegnet: „Dafür würde ich mich bis nach Düsseldorf entfernen, wenn es nötig ist“ und alle lachen.