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Nach Kritik an Kardinal WoelkiKölner Erzbistum droht Pfarrer – muss er jetzt gehen?

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Der Kölner Kardinal Woelki hat an Silvester im Dom auch das Missbrauchsthema angesprochen. Das Symbolbild ist aus dem Mai 2020.

Köln – Wer im Job gegen den Boss schießt, kriegt Ärger. In der Katholischen Kirche scheint das nicht anders zu sein.

Das Erzbistum Köln hat laut einem Zeitungsbericht einem Geistlichen dienstrechtliche Konsequenzen angekündigt, weil dieser den Rücktritt von Kardinal Rainer Maria Woelki gefordert hatte.

Kölner Erzbistum: Mögliche Verstöße können „Maßnahmen nach sich ziehen“ 

Personalchef Mike Kolb teilte demnach dem Dormagener Pfarrer Klaus Koltermann mit, dass ein „öffentliches Eintreten gegen die Katholische Kirche, das Erzbistum Köln oder dessen Amtsträger“ nicht mit den Loyalitätspflichten im Seelsorgedienst vereinbar sei.

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Die „möglicherweise schwerwiegenden Verstöße“ könnten „Maßnahmen nach sich ziehen“, zitierte der Kölner Stadt-Anzeiger am Freitag (7. Januar) in seiner Online-Ausgabe aus dem Schreiben an Koltermann.

Auf Anfrage erklärte das Erzbistum Köln, es kommentiere grundsätzlich keine personal- und dienstrechtlichen Fragen.

Pfarrer aus Dormagen weist die Anschuldigungen zurück

Den Angaben zufolge hatte der Personalchef von dem Priester zur Aufklärung des Sachverhalts eine schriftliche Stellungnahme bis zum 8. Januar verlangt, die zur Personalakte genommen werde. „Der Sachverhalt wird geprüft und entsprechend bewertet“, heißt es laut Zeitung weiter.

Der Pfarrer aus Dormagen bei Düsseldorf weist dem Bericht zufolge in seiner Antwort die gegen ihn erhobene „unbelegte“ Anschuldigung zurück, er habe sich gegen die Kirche gewandt und ihr geschadet.

Kritik an Woelkis Äußerungen während der Christmette im Kölner Dom

Koltermann hatte in der „Neuß-Grevenbroicher Zeitung“ Äußerungen Woelkis während der Christmette im Kölner Dom kritisiert und dessen Rücktritt gefordert. Der Kardinal hatte Gläubige und Betroffene sexualisierter Gewalt um Verzeihung dafür gebeten, dass sie in den vergangenen Wochen Kritik an der Nichtveröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens für die Erzdiözese Köln und an seiner Person hätten ertragen müssen.

In diesen Worten, erklärte Koltermann, könne er keine Reue Woelkis erkennen: „Damit wurde nun noch restlich vorhandene Glaubwürdigkeit verspielt.“

Der Erzbischof sieht sich derzeit massiver Kritik ausgesetzt, da er ein Gutachten zum Umgang der Bistumsleitung mit Missbrauchsfällen nicht wie zunächst vorgesehen veröffentlichen lässt. Das Papier habe „methodische Mängel“, heißt es zur Begründung.

Köln: Erzbistum hat Untersuchung eingeleitet, die im März 2021 fertig sein soll

Das Erzbistum hat eine neue Untersuchung bei einem Strafrechtler in Auftrag gegeben, das bis zum 18. März vorliegen soll.

Zudem wird Woelki vorgeworfen, selbst an Vertuschung beteiligt gewesen zu sein. Er soll einen Missbrauchsfall aus den 1970-er Jahren, von dem er 2015 erfahren hatte, pflichtwidrig nicht an den Vatikan gemeldet haben. Der Kardinal hat den Papst gebeten, diese Vorwürfe gegen ihn zu prüfen.

Bleibt also auch abzuwarten, welche Nachricht aus Rom kommt. (mit dpa)