Köln-EhrenfeldBombe in der Nacht entschärft – Ärger durch Randalierer und Verweigerer

Bombe Köln

Eine solche Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe ist in der Nacht zum Dienstag (27. Oktober 2020) in Köln-Ehrenfeld entschärft worden. Das Foto wurde nach der Entschärfung einer anderen Bombe in Köln am 21. Januar aufgenommen.

Köln – In Köln-Ehrenfeld ist bei Sondierungsarbeiten am Montagvormittag (26. Oktober) ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

Wie die Stadt mitteilt, handelte es sich demnach um eine englische Zehn-Zentner-Bombe (umgerechnet 500 Kilogramm) mit Heckaufschlagzünder. Der Sprengkörper wurde an der Fröbelstraße auf Höhe der Hausnummer 20 gefunden.

Erst in der Nacht zum Dienstag konnte die Weltkriegsbombe entschärft werden: Um 1.10 Uhr meldete die Stadt Köln Vollzug. Dann konnten die Anwohner endlich in ihre Wohnungen zurückkehren.

Alles zum Thema Ehrenfeld

Zuletzt hatte bereits der Fund einer Weltkriegs-Bombe in Köln-Lindenthal für eine größere Sperrung gesorgt.

Die wichtigsten Daten zum Bombenfund am Montag (26. Oktober) in Köln-Ehrenfeld:

  • Fundort der Bombe:
  • Art der Bombe:
  • Zeitpunkt der Entschärfung:
  • Evakuierungsradius:
  • Menschen im Evakuierungsradius:

Hier alles zur Bomben-Entschärfung in Köln-Ehrenfeld nachlesen:

Bombe in Köln-Ehrenfeld in der Nacht entschärft

Um 1.10 Uhr hat die Stadt Köln mitgeteilt, dass die Weltkriegsbombe in Köln-Ehrenfeld entschärft sei. Die Verkehrssperrungen würden aufgehoben, Anwohner könnten nun in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. 

Um 0.44 Uhr war dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf die Freigabe zur Entschärfung erteilt worden.

Randalierer an Straßensperre

Um 23 Uhr war das Ordnungsamt noch mitten im zweiten Klingeldurchgang. Einen Zeitpunkt für die Entschärfung der Weltkriegsbombe gab es zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht.

An einer Straßensperre kam es zu einer Auseinandersetzung, nachdem eine Person randalierte. Die Polizei Köln rückte an und brachte die Person ins Polizeigewahrsam.

Probleme gab es auch in der Geisselstraße. Dort weigerte sich eine Person, die Wohnung zu verlassen. Kräfte von Polizei Köln und Ordnungsamt sind vor Ort. 

Zweiter Klingeldurchgang in Köln-Ehrenfeld

Um kurz vor 22 Uhr teilte die Stadt mit, dass sie die Mitarbeiter des Ordnungsamtes inzwischen auf dem zweiten Klingeldurchgang seien. Die Entschärfung der Bombe rückte damit näher, nachdem es zunächst zu Verzögerungen gekommen war. 

Rund 300 Personen befanden sich in der Anlaufstelle im RheinEnergie-Stadion. 

Betroffene Anwohner, die nicht selbstständig zur Anlaufstelle im RheinEnergie-Stadion gelangen konnten, wurden mit Bus-Shuttles zum Stadion gebracht. Haltepunkte waren:

  • Weinsbergstraße 160 (Höhe Audi-Zentrum)
  • Venloer Straße Ecke Hansemannstraße
  • Venloer Straße Ecke Thebäerstraße

Ab 23 Uhr (Sperrstunde für die Gastronomie) konnten Betroffene weiter in die Anlaufstelle kommen, entweder mit dem Auto, Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit den als Sonderfahrzeugen gekennzeichneten KVB-Pendelbussen. 

Erster Klingeldurchgang in Köln-Ehrenfeld

Wann der Blindgänger entschärft werden konnte, stand erst am späten Abend fest. Bis kurz vor 22 Uhr lief noch der erste Klingelrundgang. Erst nach einem anschließenden zweiten Klingeldurchgang konnte das Ordnungsamt sicherstellen, dass alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen hatten. Erst als alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen hatten und die Krankentransporte abgeschlossen waren, erfolgte die Freigabe zur Entschärfung.

Am späten Abend befanden sich rund 180 Menschen in der Anlaufstelle am Rhein-Energie-Stadion. Es wurde ein beheiztes Zelt aufgestellt, damit auch Menschen mit Hund(en) die Anlaufstelle aufsuchen konnten.

Im Evakuierungsbereich stehen zahlreiche Personen unter Corona-Quarantäne

Zwischenzeitlich hatte es ein Problem bei der Evakuierung gegeben: Laut Gesundheitsamt der Stadt Köln standen im Evakuierungsbereich mindestens 65 Personen unter Corona-Quarantäne.

Alle Corona-Patienten mussten jeweils einzeln mit einem Rettungswagen in den dafür vorgesehenen Bereich im Rhein-Energie-Stadion gebracht werden. Nach jeder Fahrt musste der Wagen zunächst desinfiziert werden, bevor damit ein weiterer Patient transportiert werden konnte. 

Folgende Straßensperrungen waren eingerichtet:

  • Venloer Straße zwischen Leyendecker und Innere Kanalstraße
  • Melatengürtel/Ehrenfeldgürtel zwischen Aachener Straße und Subbelrather Straße
  • Weinsbergstraße zwischen Oskar-Jäger-Straße und Innere Kanalstraße
  • Vogelsanger Straße zwischen Oskar-Jäger-Straße und Innere Kanalstraße

Zudem war der Melatenfriedhof geschlossen.

13.000 Menschen betroffen – Klingeldurchgang läuft

Insgesamt mussten 13.000 Menschen evakuiert werden. Seit ca. 16.30 Uhr lief der erste Klingeldurchgang.

Von Beginn an war der Plan verfolgt worden, die Bombe noch am selben Tag zu entschärfen. Dafür musste der Gefahrenbereich abgesperrt und evakuiert werden.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst und das Ordnungsamt der Stadt Köln waren vor Ort.

Der Gefahrenbereich wurde mit einem Radius von 500 Metern festgelegt. 

Hier können Sie die Karte als pdf herunterladen, um im Detail zu sehen, welcher Bereich evakuiert wird:

Betroffen von der Sperrung waren auch die KVB-Linien 3, 4 (diese Linien hielten nicht an den Haltestellen „Venloer Straße/Gürtel“ und „Körnerstraße“) und 13 (diese Linie hielt nicht an den Haltestellen „Venloer Str./Gürtel“ und „Weinsbergstraße/Gürtel“).

Die Buslinien 141, 142 und 143 waren ebenfalls betroffen und durchfuhren den Gefahrenbereich ebenfalls ohne Halt. (red)