Gastro macht sich winterfestIglu-Trend – Draußen essen ist in Köln angesagt

iglu3

Sieht aus wie ein Iglu: Das Zelt auf der Alteburger Straße vom Geschnitten Brot.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Draußen essen wird in Köln angesichts der Pandemie immer beliebter. Das Stadtbild verändert sich. Doch wo wird angebaut – und wo sitzen Gäste beispielsweise schon draußen ohne zu frieren und nass zu werden?

In Köln draußen essen wegen Corona

Die Lage ist, wie sie ist: Die Zahlen in der Corona-Pandemie steigen für Köln wieder. Da wäre es nur naheliegend, dass die Menschen eher zuhause bleiben, wenn es kalt wird. Verheerend für die gebeutelten Gastronomen, die in der Not kreativ werden müssen, um die erlaubte Außen-Gastro auch im Winter clever nutzen zu können.

Und so verändert sich das Bild auf der Straße aktuell rasant.

Alles zum Thema Corona

Köln: Draußen essen – eine kleine Übersicht

Denn Köln bekommt den Iglu-Trend! Vermehrt sieht man in der Stadt Zelt-Anbauten rund um die Lokale. Ob in der Südstadt, im Gereonsviertel oder Lindenthal, zunehmend werden durch Aufstellelemente in den Veedeln überdachte Räume außerhalb geschaffen, zum Teil flankiert von Heizstrahlern, aber auch mit anderen Wärmeelementen.

Zu den Lokalen mit überdachtem Außenbereich gehören unter anderem:

  • Haus Unkelbach
  • Oma Kleinmann
  • Caffèbar am Eigelstein
  • Zum Scheuen Reh
  • Geschnitten Brot
  • Em Hähnche
  • Em Birkebäumche
  • Brüsseler
  • Haus Böhmer
  • Gaffel im Linkewitz

Till Riekenbrauck von der IG Kölner Gastro bestätigt den Eindruck: „Die kreativen Lösungen der verschiedenen Gastronomen, zeigen noch mal wie vielschichtig die Branche ist. Vor allem ist es super, wie gut die Gäste die wetterfesten Lösungen annehmen. Allerdings stellen wir auch fest, dass die vielen Maßnahmen, die die Gastronomie drinnen ergriffen hat, ihre Wirkungen zeigen. Die Gäste scheuen sich auch nicht davor, sich rein zu setzen. Aber mit einem Heizkissen unterm Hintern und in eine Decke eingewickelt, vor Wind und Regen geschützt, sitzt es sich draußen schließlich auch sehr angenehm.“

In Köln draußen essen: Das müssen die Wirte für die Stadt ausfüllen

Natürlich führt in Deutschland an der berüchtigten Bürokratie kein Weg vorbei. Bevor irgendwas aufgestellt wird, müssen die Kölner Gastronomen gegenüber dem Ordnungsamt eine sogenannte verbindliche und wahrheitsgemäße Selbstauskunft über temporäre Aufstellelemente auf einer genehmigten Außengastronomiefläche in Form einer Checkliste ausfüllen.

Darin heißt es: „Ich versichere, dass alle Aufstellelemente (Windschutzvorrichtungen, Sonnenschirme, Markisen und/oder Heizmöglichkeiten) über eine zulässige CE – Kennzeichnung2, verfügen und so aufgestellt werden, dass sie keine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmende verursachen.

Jegliche Feuerwehrzufahrten, Rettungsgassen und Garagenzufahrten sind dauerhaft und uneingeschränkt frei. Der Eingang zur Gaststätte wird ebenfalls in voller Breite zu Flucht- und Rettungszwecken frei gehalten.“

Wichtig: Sperenzien in Form von stylischem Zeltanbau sind im Iglu-Trend ausdrücklich untersagt. Die Wirte müssen versichern: „Mir ist bekannt, dass die Aufstellelemente über ein zurückhaltendes und einheitliches Farbspektrum und eine transparente Gestaltung verfügen dürfen. Drittwerbung darf nur sehr zurückhaltend verwendet werden, Schriftgröße maximal 0,20m (vergleiche Werbesatzung der Stadt Köln).“

Die kölschen Wirte machen also ihre Hausaufgaben. 

Nun liegt es letztlich an den Gästen, ob sie den Mehraufwand der Betreiber ihrer Stammkneipe honorieren und sich auch in der kalten Jahreszeit mit ihnen solidarisch zeigen.