Köln – Die Kölner Hotels bereiten sich auf die Wiederöffnung für Touristen ab Montag (18. Mai) vor. Die Öffnung der Hotels hebt den bisher ausgestorbenen Städtetourismus in Köln wieder auf ein neues Level.

Doch wie soll der neue Corona-Tourismus in der Stadt eigentlich insgesamt aussehen?

Köln: Hotel-Öffnungen für Touristen ab 18. Mai

Die Köln Tourismus GmbH bemerkt durch die Hotel-Öffnungen für Touristen, dass langsam wieder Leben und Aufbruch in die Stadt kommt.

„Es ist ein weiterer Schritt in Richtung Abbau der Ausgangsbeschränkungen und natürlich eine Voraussetzung für Städtereisen nach Köln. Weitere Schritte werden folgen, Grenzöffnungen, die Aufnahme des Flugverkehrs, Messen und Fachveranstaltungen, darauf werden wir uns einstellen und entsprechend reagieren, das heißt, unsere Kampagne #inKöllezeHus stufenweise ausbauen. In der Zeit des Lockdowns haben wir überwiegend die Kölner und treuen Fans angesprochen, mit uns durchzuhalten“, erklärt Dr. Jürgen Amann, Geschäftsführer der Köln Tourismus GmbH.

Im nächsten Schritt wolle man als Tourismus-Ansprechpartner auch sehr bald potentielle Gäste aus anderen Städten in Deutschland, aber auch aus den Niederlanden und Belgien gezielt ansprechen.

Köln: „Wir wollen Kölner motivieren ihre Stadt neu zu entdecken“

„Wir gehen in Übereinstimmung mit den Tourismusexperten davon aus, dass sich der Tourismus in Köln zunächst in Form von Naherholung aus der Region erholt. Bürgerinnen und Bürger aus Köln und Region werden wir gezielt ansprechen“, erklärt Dr. Jürgen Amann weiter.

Großveranstaltungen werden in der Stadt wohl bis Ende des Jahres nicht stattfinden können. „Es wird dennoch viele kleine Gründe geben, Köln neu zu entdecken. Viele Kulturinstitutionen und touristischen Attraktionen haben ja wieder geöffnet und setzen die neuen Abstandsregelungen und ein Teilnehmermanagement um, das wird irgendwann für alle normal sein“, erklärt er dazu. 

Neuer Corona-Tourismus: Kölner erkundigen sich nach Stadtführungen

Wochenlang war Stillstand in Sachen Kölner Tourismus. In der Branche gab es Kurzarbeit. Doch langsam trudeln wieder konkrete Anfragen ein, wie auch die Köln Tourismus Gmbh gegenüber EXPRESS bestätigt.

„Die Kölner fragen nach Öffnungen von zum Beispiel Märkten und ob bestimmte angekündigte Events stattfinden werden. Veranstaltungen unter freiem Himmel und Stadtführungen sind gefragt. Es freut uns, dass gemeinsame Anstrengungen der Branche dazu geführt haben, dass Stadtführungen ab sofort wieder stattfinden können“, so Amann.

Kölner Stadtführerin: „Die Nutzlosigkeit hat ein Ende“

Die Kölner Stadtführerin Annemarie Haupert ist froh, dass sie ihren Job ab sofort wieder ausüben darf. „Endlich hat die Nutzlosigkeit ein Ende“, so beschreibt die Kölnerin ihre persönliche Situation. Führungen mit kleineren Gruppen auf Abstand sollen nun wieder möglich sein.

Gerade steht sie mit der Stadt in Kontakt, denn sie möchte an Pfingsten eine kleine Gruppe mit Mundschutz durch Köln führen. „Wenn wir die Abstände einhalten, können wir den Mundschutz auch abnehmen, die Führungen finden ja im Freien statt“, so Haupert.

Kölner Stadtführerin zeigte völlig leere Domplatte

Wie sie als Stadtführerin die Kölner Gastronomie einbindet, weiß sie aber noch nicht genau. „Früher sind wir mit der Touristengruppe in Kölsch-Kneipen eingekehrt und haben den Abend dort ausklingen lassen, wie dieses Ritual zukünftig aussehen kann, müssen wir uns nun noch überlegen“, so Stadtführerin Haupert.

Bislang hatte sich die Kölnerin mit Videos die freie Zeit vertrieben und Kölner auf Facebook gezeigt, wie die Kölner Hotspots völlig ohne Touristen aussehen. Damit sei nun aber vorerst Schluss.

Kölner Maritim Hotel: „Wir sind sehr gut vorbereitet“

In den Kölner Hotels sind die Reservierungsnachfragen von Touristen noch sehr unterschiedlich. Nicht alle Hotels öffnen ab Montag wieder komplett. „Für uns macht die Aufnahme des Betriebs ab Montag noch nicht viel Sinn, unsere Mitarbeiter sind weiterhin in Kurzarbeit und wir haben die Zeit genutzt, um zu renovieren und führen diese Arbeiten weiter aus“, so die Casa Colonia-Hotelinhaberin Judith Thies. „Ich erwarte nicht, dass jetzt sofort ein riesiger Ansturm von Touristen kommt“, erklärt die Hotelbesitzerin.

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Für große Hotels wie das Kölner Maritim ändert sich ab Montag nicht viel, bis darauf, dass wieder Touristen unter den Gästen sein werden. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir nun bald wieder mehr Gäste im Maritim Hotel Köln begrüßen können, erklärt Maritim-Sprecherin Harriet Eversmeyer. „Da unsere Hotels während der "Corona-Phase" nicht geschlossen waren, sondern der Hotelbetrieb -wenn auch in stark reduziertem Umfang- weiterlief, sind wir sehr gut vorbereitet und haben schon früh für umfangreiche Hygienemaßnahmen gesorgt“, so die Sprecherin weiter.

Im Park Inn Hotel auf der Inneren Kanalstraße freut man sich auf die Touristen. Die ersten touristischen Anfragen seien wieder da.

„Wir freuen uns, es fühlt sich gut an, dass wieder Buchungen kommen. Wir brauchen die touristischen Gäste in Köln. Gerade weil die Messen erst einmal noch wegfallen, müssen wir uns momentan sehr auf die Touristen konzentrieren“, so Hotelmanager Sascha Brezovac.

Nicht nur für die Kölner Hotels, sondern auch für die Gastronomie und andere Bereiche sei die Öffnung für Touristen ein nächster wichtiger Schritt zur Existenzsicherung.

HRS: „Plus von 46 Prozent, bei Hotelbuchungen in Kölner Hotels“

Diese Lage bestätigt auch der Kölner Hotel-Reservierungsservice HRS. „Wir haben einen Run auf Ferienwohnungen festgestellt, allerdings in klassischen Urlaubsregionen, wie der Ost- und Nordseeküste oder Bayern. In den letzten drei Tagen dieser Woche haben wir bei Hotelbuchungen in Köln ein Plus von 46 Prozent gegenüber der Vorwoche festgestellt“, erklärt HRS-Sprecher Björn Zimmer.

Kölner Hotels: „Das ist ein erster Lichtblick“

„Das ist ein erster Lichtblick, doch wir sind noch sehr weit von einem Normalzustand entfernt. Denn ich muss dazu sagen, dass wir immer noch bei einem Minus von 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr liegen, “ so der HRS-Sprecher. Gerade in diese Zeiten, sei aber jeder kleine Lichtblick besonders wertvoll.