Köln-ChorweilerGift-Anschlag geplant? Polizei nimmt Tunesier fest

Koeln_Festnahme_Tunesier_Chorweiler

Der 29-jährige Tunesier wird von Polizisten aus seiner Wohnung abgeführt. Auf dem Kopf trägt er eine so genannte Spuckhaube, damit er die Beamten nicht anspucken kann.

Köln – Riesen-Aufgebot von Polizei, Spezial-Einsatzkommando und Feuerwehr am Dienstagabend in Köln-Chorweiler.

Ein Tunesier (29) hortete hochgiftige Substanzen in seiner Wohnung an der Osloer Straße.

Der Mann und seine Ehefrau wurden festgenommen.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Plante das Paar einen Gift-Anschlag? Die Generalbundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Offenbar kann auch ein terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden.

Köln-Chorweiler: Tunesier und seine Frau festgenommen

Der Zugriff erfolgte Dienstagabend gegen 20 Uhr in dem Hochhaus mit der Nummer 3 an der Osloer Straße. Hier wohnen Hunderte Menschen, Familien, Kinder. Niemand ahnte etwas von der hochgiftigen Gefahr im ersten Obergeschoss.

Die SEK-Beamten stürmten die Wohnung des Tunesiers, nahmen ihn fest und brachten ihn mit einer speziellen Haube auf dem Kopf, die Beamte vor Spuck-Attacken eines Täters schützen soll, nach draußen. Auch seine Ehefrau wurde festgenommen, die Kinder der beiden, eines davon im Säuglingsalter, wurden dem Jugendamt übergeben.

Laut EXPRESS-Informationen soll die Frau eine zum Islam konvertierte Deutsche sein. Das Paar befindet sich in Gewahrsam und wird auf der Polizeiwache verhört.

Polizeisprecher: Schneller Zugriff, um Gefahren abzuwehren

„Dem aus Tunesien stammenden Mann wird der Umgang mit toxischen Substanzen vorgeworfen“, sagte Polizeisprecher André Faßbender am Abend vor Ort. Der 29-Jährige soll hochgiftige Stoffe in der Wohnung gelagert haben.

Und weiter: „Wir haben uns sehr schnell entschlossen zuzugreifen, um mögliche Gefahren abzuwehren.“

Einsatzkräfte mit Atemschutzmasken im Haus

Gegen 21.30 Uhr stiegen SEK-Beamte mit Atemschutzmasken aus einem Rettungswagen, begaben sich in die Wohnung, um sie zu durchsuchen.

Unterstützt wurden die Beamten von der Analytischen Taskforce der Kölner Berufsfeuerwehr. Das sind Spezialisten bei der Erkennung und Bekämpfung radioaktiver, biologischer und chemischer Gefahren. In Dekontaminations-Anzügen machten auch sie sich an die Arbeit.

Substanzen noch unbekannt

Wie EXPRESS erfuhr, soll bei dem riesigen Einsatz eine körnige Substanz gefunden worden sein. Über die genaue Zusammensetzung war am Abend nicht mehr zu erfahren.

Auf eine entsprechende Anfrage bei der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe gab es keine Antwort.

Dass die oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde die Ermittlungsarbeit übernommen hat, deutet aber daraufhin, dass ein terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann.

Gegen 22 Uhr untersuchten die Spezialisten bereits im Foyer des Hochhauses Proben der Substanz. 

(exfo)