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Kita-Gebühren-IrrsinnKölner Jugendamt wollte bei Mutter doppelt abkassieren!

Soko Kita

Sophia Linke (35) mit ihren beiden Söhnen Joris (2) und Jasper (sieben Monate).

Köln – Die Kosten für einen Kita-Platz können in Köln schnell die Größenordnung einer zweiten Kaltmiete erreichen. Kein Wunder also, dass Sophia Linke (35) jetzt fast der Schlag traf, als sie vom Jugendamt die Nachricht bekam, dass sie die Gebühr für ihren Sohn Joris (rund 300 Euro) drei Monate lang doppelt bezahlen sollte!

Zunächst bei Tagesmutter

Kein Irrtum – sondern ein Beispiel für den Irrsinn, den Kölner Familien oft erleben, wenn sie dringend einen Kita-Platz benötigen… Was war geschehen? Der zweijährige Joris hat einen Rechtsanspruch auf städtische Betreuung.  Die Stadt konnte ihr allerdings „nur“ einen Platz bei einer Tagesmutter anbieten. Sophia Linke war einverstanden und schloss einen Vertrag mit der Tagesmutter ab. Die Gebühren zahlte sie an die Stadt Köln.

Kurz vor Silvester bekam die Familie Post vom Jugendamt. Es sei nunmehr – ab dem 2. Januar – ein Platz in einer Kita frei geworden.

Angebot mit Drohung

Das Angebot war aber mit einer unverhohlenen Drohung verbunden: Sollte die Offerte für den Blitz-Wechsel abgelehnt werden, würde Joris auf der Warteliste wieder nach hinten rücken. Natürlich willigte die Mutter sofort ein.

Einen akzeptablen Kita-Platz zu bekommen ist in Köln schließlich wie ein Sechser im Lotto. Sauer wurde sie allerdings, als sie erfuhr, dass der Wechsel ein teures Vergnügen werden sollte.

Stadt wollte doppelt kassieren

Sophia Linke: „Der Vertrag mit der Tagesmutter beinhaltete eine dreimonatige Kündigungsfrist. Die konnte ich natürlich nicht einhalten. Die Stadt erklärte, das sei unser Problem. Ich sollte die Gebühr tatsächlich drei Monate in doppelter Höhe an das Konto der Stadt überweisen.“

Eine Unverschämtheit. Schließlich war der Vertrag mit der Tagesmutter ja nur zustande gekommen, weil die Stadt keinen Kita-Platz anbieten konnte. Auch der Blitz-Wechsel war die Idee des Jugendamts…

Jugendamt lenkt ein

EXPRESS hakte beim zuständigen Abteilungsleiter nach. Ist das also die Art, wie in Köln mit Eltern umgesprungen wird?

Nach einer „erneuten Prüfung des Falls“ lenkte die Behörde jetzt ein. Die Familie sei leider Opfer eines zu formalistischen Vorgehens geworden.  „Wir werden uns einigen“, kündigte Karsten Betz an.

Sophia Linke findet, dass der Vorgang an die Öffentlichkeit muss. „Ich kann mir vorstellen, dass viele Familien die Kröte schlucken und doppelt zahlen – weil sie froh sind, überhaupt einen Kita-Platz  bekommen zu haben.“