Dom als MoscheeDas sagen Domverwaltung und Stadt zu Trumps Propaganda-Video

von Chris Merting (mert)

Köln – Es ist keine Ente, es ist Donald. Im US-Wahlkampf wird mit einem bizarren Video Stimmung gemacht. Mittendrin: Köln und der Dom. Unsere weltbekannte Kathedrale wird vom Trump-Lager zur Moschee umgewidmet. Dieser visionäre Film sorgt in Köln für echtes Entsetzen.

Dom wird als Moschee dargestellt

Der US-Wahlkampfspot aus dem Lager des Kandidaten Donald Trump hat den Titel „Welcome to the Islamic State of Germany“. Darin wird als Vision des durch radikale Islamisten unterwanderten Deutschlands unter anderem der Dom als muslimisches Gotteshaus dargestellt.

Mit zwei islamischen Halbmonden auf den Turmspitzen.  Im Inneren der Kathedrale beten Muslime sich verneigend in Richtung Mekka.

Alles zum Thema Henriette Reker

Domverwaltung und Stadt geschockt

Die Kölner Domverwaltung sowie das Büro der Oberbürgermeisterin Henriette Reker halten diesen Film für völlig indiskutabel. Es handelt sich um ein „unterirdisch geschmackloses Propagandavideo“, heißt es aus dem Rathaus. Und abschließend: „That’s it“, mehr soll nicht gesagt werden.

Auch von der katholischen Kirche gibt es klare Worte. „Ich halte den Spot für so indiskutabel und unterirdisch, dass mir dazu nichts einfällt. Daher möchte ich die Sache auch nicht durch einen Kommentar aufwerten“, sagt der Sprecher der Kölner Dombauhütte, Matthias Deml.

Köln wiederholt Thema im US-Wahlkampf

Nicht das erste Mal, dass Köln im hitzigen, bisweilen unfairen US-Wahlkampf eine Rolle spielt. Im August hatte Republikaner Trump über seine Rivalin Hillary Clinton und Bundeskanzlerin Angela Merkel gesagt: „Hillary Clinton will Amerikas Angela Merkel werden. Und ihr wisst, was für eine Katastrophe diese massive Einwanderung für Deutschland und die Menschen Deutschlands ist.“

Damals wurden auch die massenhaften sexuellen Übergriffe vor dem Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht thematisiert. Jetzt kursiert der neue Wahlkampf-Film aus dem Lager Trump im Internet. 

Verantwortlich für den Clip ist die US-amerikanische Agentur Harris Media mit Sitz im Bundesstaat Texas. Auftraggeber des Machwerks ist die konservative Lobbyorganisation „Secure America Now“.