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„Kalif von Köln“Metin Kaplan (64) auf freiem Fuß – Prozess wird neu aufgerollt!

von Ayhan Demirci (ade)

Der als „Kalif von Köln“ bekannt gewordene Islamist Metin Kaplan (64) ist nach zwölfjähriger Haft in der Türkei auf freien Fuß gesetzt worden. Das berichtet die Online-Ausgabe der Zeitung „Hürriyet“.

Gründe der Entlassung: Der Europäische Gerichtshof hatte erkannt, dass das Prinzip eines fairen Prozesses gegen Kaplan nicht gegeben war. Gleichzeitig ist Kaplan an Krebs erkrankt und wurde operiert.

Nach der Entscheidung des Gerichtshofs hat die türkische Staatsanwaltschaft Kaplans Freilassung und einen neuen Prozess wegen Bildung und Leitung einer Terrororganisation verfügt.

Bizarre Zeremonien in Köln-Nippes

Metin Kaplan hatte als Nachfolger seines 1995 gestorbenen Vaters Cemalettin Kaplan („Khomeini von Köln“) die Führung des sogenannten „Kalifatsstaates“ angenommen. Zentrum zuweilen bizarrer Zeremonien war eine Hinterhof-Moschee in Köln-Nippes.

1996 rief er öffentlich zur Ermordung eines politischen Gegners auf, der auch tatsächlich erschossen wurde. Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilte Kaplan zu vier Jahren Haft.

2004 abgeschoben und später verurteilt

Die Stadt Köln hatte da schon ein Ausweisungsverfahren begonnen. 2004 wurde der radikale Islamist, gegen den auch wegen Sozialhilfebetrug in Höhe von 150.000 Euro ermittelt wurde, schließlich abgeschoben.

Dem Vater von drei Kindern, der auch gegen den türkischen Staat agitiert hatte und Anschläge unter anderem auf das Atatürk-Mausoleum in Ankara geplant haben soll, wurde dann in der Türkei der Prozess gemacht. Er wurde wegen Hochverrats zu 17,5 Jahren Haft verurteilt, die er zuletzt im Gefängnis von Edirne absaß.