Bekannt aus anderen JobsAlte Garde: Diese CDU-Politiker wollen 2020 in Kölns Stadtrat

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Dem Kölner Stadtrat gehören 90 PolitikerInnen aus zehn verschiedenen Parteien und Organisationen an. Sie tagen im Ratssaal, der sich im Spanischen Bau des Rathauses befindet.

Köln – Die Kommunalwahl 2020 wirft ihre Schatten voraus: Nicht nur, dass Grüne und CDU am Samstag (21. September 2019) auf gleichzeitig stattfindenden Mitglieder-Parteitagen beschließen wollen, Oberbürgermeisterin Henriette Reker (62, parteilos) bei ihrer erneuten Kandidatur 2020 zu unterstützen.

Nein, am 23. November 2019 wird ein weiterer CDU-Parteitag die Kandidaturen für die Kommunalwahl festlegen – 45 Wahlkreise sind mit Direktkandidaten und -Kandidatinnen zu besetzen, außerdem ist die Wahlliste zu beschließen.

Und da tut sich einiges, denn die alte Garde der CDU will es noch mal wissen ...

Alles zum Thema Henriette Reker

Alte Garde der CDU: Artur Tybussek, die „titschende Jungfrau“

Da ist zunächst Artur Tybussek (60). Der war 1993 die „titschende Jungfrau“ im Dreigestirn von Prinz Wicky Junggeburth und saß dann ab 1994 bis 2004 für die CDU im Kölner Stadtrat, er war CDU-Schatzmeister und kandidierte erfolglos für den Bundestag.

„Ich bin gefragt worden, nochmal für den Rat zu kandidieren, weil ich gut das Thema Handwerk abdecken könne“, sagt Tybussek auf Anfrage des EXPRESS. Der Jurist ist seit Jahrzehnten Geschäftsführer der Fleischereiinnung „Ich habe viel Erfahrung, kenne mich in der Stadt aus und bin gut vernetzt.“

Kreishandwerksmeister Nicolai Lucks erklärt: „Wir begrüßen die Kandidatur von Artur Tybussek sehr, er kann viel für das Kölner Handwerk tun.“

Wenn Tybussek in den Rat gewählt wird, hätte er Chancen, Hans-Werner Bartsch als Bürgermeister abzulösen – meinen einige.

Engelbert Rummel kennt die Stadt in- und auswendig

Der nächste auf dem Sprung in den Stadtrat ist Engelbert Rummel (63). Er war Chef der Gebäudewirtschaft, des Ordnungsamtes und leitet seit knapp zwei Jahren das Bürgeramt Chorweiler.

Rummel hat zwar bei der Nominierungsversammlung im Ortsverein Neubrück gegen Ratsherr Stephan Pohl verloren. Hier sollen kurz vor der Versammlung plötzlich 30 neue Mitglieder aufgetaucht sein.

„Ich kenne die Stadtverwaltung in- und auswendig“, sagt Rummel dem EXPRESS. „Ich bin heißt drauf, der Stadt viel zurückzugeben. Ich bin lange im Geschäft und kenne mich aus in der Stadt.“

Die Niederlage im Ortsverein sieht Rummel gelassen, er werde bei der Aufstellungsversammlung im CDU-Stadtbezirk Kalk erneut gegen Pohl antreten. Die abschließende Entscheidung treffe ohnehin die Kreismitgliederversammlung am 23. November.

Ex-CDU-Chef Walter Reinarz überlegt noch

Auch Walter Reinarz (62) sei von Porzer Bürgern und Parteifreunden gefragt worden, nochmal für den Rat zu kandidieren. Er war von 1999 bis 2000 Ratsmitglied, wurde dann Geschäftsführer des VRS und 2003 KVB-Vorstand, was er bis 2010 blieb. Seitdem ist er Unternehmensberater. Außerdem war Reinarz von 2003 bis 2008 Vorsitzender der Kölner CDU, er hat das Mitgliederprinzip eingeführt.

„Ich habe noch nicht abschließend entschieden, ob ich für den Rat kandidiere, aber den Gedanken gibt es. Ich muss das auch mit meiner Familie besprechen“, sagt Reinarz dem EXPRESS. Er würde dort antreten wollen, wo er wohnt und wo die Leute ihn kennen – in Zündorf/Lind. Es ist der Wahlkreis, in dem bei der letzten Kommunalwahl Anne Henk-Hollstein angetreten ist, die inzwischen auch Vorsitzende der Landschaftsversammlung ist.

Christian Möbius will mit Expertise auftrumpfen

Außerdem strebt Christian Möbius (53) wieder in den Stadtrat, dessen Mitglied er bereits von 1999 bis 2004 war. Von 2005 bis 2017 war er Landtagsabgeordneter, zuletzt als Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses. Möbius will in Longerich kandidieren – „da, wo ich wohne und wo die Leute mich kennen“, sagt er dem EXPRESS.

Da tritt er gegen seinen Parteifreund Martin Erkelenz an, der aber im Gegensatz zu Möbius nicht in Longerich, sondern in Lindweiler (Stadtbezirk Chorweiler) wohnt.

„Ich bin mit 53 zu jung für den politischen Ruhestand“, sagt Rechtsanwalt Möbius. „Ich kann aus meiner Arbeit im Landtag einiges an Expertise für Köln in die Ratsarbeit einbringen.“

Parteichef Petelkau will mehr Frauen in der CDU-Fraktion

Parteichef Bernd Petelkau erklärt gegenüber EXPRESS: „Die Nominierungen sind zunächst dezentral organisiert, die Ortsvereine und Stadtbezirke handeln da autonom, der Parteivorstand mischt sich da nicht ein.“

Am Ende entscheide natürlich die Kreismitgliederversammlung, wer wo antritt, wer welchen Listenplatz bekomme. „Ich lege Wert darauf, dass wir mindestens ein Drittel Frauen aufstellen“, so Petelkau. Einige ältere Ratsmitglieder treten nicht wieder an, wir müssen sehen, dass auch Jüngere zum Zuge kommen. Wir wollen als Volkspartei ein Angebot an alle Kölner machen.“