Klassenchat bei WhatsappKölner Sechstklässler sollen Kinderpornos verschickt haben

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Whatsapp wird auch von Kindern viel und gerne genutzt. (Symbolbild)

Köln – Sechstklässler der Lise-Meitner-Gesamtschule in Porz sollen über einen Klassenchat auf Whatsapp Kinderpornos an ihre Mitschüler verschickt haben. Zwei verdächtige Jugendliche der betroffenen Klasse seien im Verlauf dieser Woche bei der Polizei angezeigt worden, bestätigte der Schulpflegschaftsvorsitzende Hubert Röser dieser Zeitung am Donnerstag.

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Zuvor hatten sich mehrere Eltern von Kindern der Klasse gemeinsam anonym an den „Kölner Stadt-Anzeiger“ gewandt und sich besorgt darüber gezeigt, dass Schüler im Besitz solchen Materials seien. In der vergangenen Woche seien mehrere Videos in dem Gruppenchat aufgetaucht. Schulpflegschaftsvorsitzender Röser äußerte sich zu Art und Inhalt des kinderpornografischen Materials nicht.

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Köln: Gruppenchat der Schüler wurde gelöscht

Wie die Angelegenheit außerhalb der Gruppe bekannt wurde, war zunächst unklar. Eine Polizeisprecherin bestätigte den Fall und mögliche Ermittlungen am Donnerstag nicht. Dass Kinderpornos in Klassenchats die Runde machten, komme aber nicht selten vor.

Der Gruppenchat sei umgehend gelöscht worden, sagte Röser. Bei einem Informationsabend in knapp zwei Wochen wolle die Schule den Eltern „Maßnahmen präsentieren“, wie sie mit dem Fall umgehen werde. Mehrere Eltern äußerten Unverständnis darüber, dass die Schule so lange brauche, um zu informieren. Schließlich könne das Material in der Zwischenzeit an weitere Kinder und in weitere Klassenchats gelangen. Maßnahmen könnten allerdings „nicht von heute auf morgen“ beschlossen werden, so Röser. Auf die Schüler, die die Inhalte in die Gruppe stellten, würden aber in jedem Fall disziplinarische Konsequenzen zukommen. Ob es sich bei den Kindern um Jungen oder Mädchen handelt, war zunächst unklar.

Köln: Schule hat keinen Einfluss auf Inhalte in Klassenchats

Die sechszügige Lise-Meitner-Gesamtschule wird von ungefähr 1250 Kindern und Jugendlichen besucht. In jeder Klasse sind zwischen 28 und 30 Schülern. Diese organisieren ihre Whatsapp-Chats eigenständig. Von der Schule initiierte Klassenchats gebe es nicht, sagt Schulpflegschaftschef Röser. Ob die Schüler den selbst organisierten Chats beitreten, überließen die Lehrer bisher den Kindern und deren Eltern selbst. Nun wolle die Schulleitung aber allen empfehlen, diese Gruppen zu verlassen, auch wenn sie aus organisatorischen Gründen grundsätzlich eine Daseinsberechtigung hätten, so Röser.

Immer wieder beschäftigen Fälle wie dieser bundesweit die Sicherheitsbehörden. Zuletzt war Mitte Dezember bekannt geworden, dass zwei Schüler im Landkreis Passau Kinderpornos in ihren Klassenchat gepostet haben sollen. Ein 13-Jähriger und ein 15-Jähriger standen unter Verdacht. (red)