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Kita-Pänz und Gangsta-MusikKölner Rapper „Kaliber069“ führt krasses Doppelleben

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Rapper „Kaliber069“ heißt bürgerlich Akin Kabalay.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Dieser Kölner vereint Lebensbereiche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Akin Kabalay (24) aus Köln-Mülheim führt ein krasses Doppelleben. Tagsüber kümmert er sich als gelernter Erzieher um Pänz in einer privaten Kita in Niehl. Abends ist er als Rapper „Kaliber069“ im Studio und reimt zu fetten Beats. Jetzt will der Kölner durchstarten. EXPRESS traf den Newcomer zum Interview.

Breite Schultern, Tätowierungen und braun gebrannt – so sehen die wenigsten Kita-Mitarbeiter aus. Oder?

„Ja, das stimmt schon. Ich werde oft von Eltern auf mein Äußeres angesprochen. Aber auch von Kindern, die nach meinen Tattoos fragen.“

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Und was sagt ein Pädagoge dann?

„Ich versuche ihnen zu erklären, dass Tätowierugen für manche Menschen zum Leben dazugehören und sie selbstbestimmt mit ihrem Körper umgehen können. Auch, dass sie das nicht nachmachen müssen. Ich will ein gutes Vorbild sein.“

Rap-Musik und Kita-Leben: Geht das zusammen?

„Als Erzieher frühstücke ich mit den Kindern, spiele mit ihnen und arbeite an ihren Defiziten, um sie auf die Schulzeit vorzubereiten. Die Musik, aber auch das Boxen bewahren mich vor ernsten Problemen im Leben. Wie jeder Mensch habe ich auch Defizite, an denen ich arbeiten möchte.“

Welche Defizite sind das genau?

„Ich habe als Heranwachsender einige Sachen gemacht, auf die ich heute nicht stolz bin. Das spiegelt sich auch in meinen Liedern wieder. In einem Track etwa, der auf dem Album erscheinen wird, entschuldige ich mich bei meinen Eltern für die Sorgen, die ich ihnen bereitet habe.“

Wie kommt ein Erzieher zu Rap-Musik?

„Schon als Kind habe ich hobbymäßig gesungen. Nach meinem Praktikum in einem Seniorenheim wusste ich, dass ich gerne mit Menschen arbeite. Dann bin ich aber zum Boxen gekommen. Die Musik und der Sport haben mich dann vor Dummheiten, die ich vielleicht noch gemacht hätte, bewahrt.“

Oft heißt es: Sport holt Kinder von der Straße. War das der Fall?

„Ja. Kein Trainer der Welt würde Gewalt gutheißen. Ich habe gelernt, dass ich auch mal unterlegen sein kann. Aber auch, dass ich an mir arbeiten kann, um das zu ändern. Genauso, wenn ich körperlich überlegen bin, das gegen Schwächere nicht auszunutzen.“ 

Die erste Single „Bam Bam“ erscheint am Freitag. Ist sie tauglich für Kita-Pänz?

„Nein, ich mache keine Kindermusik. Ich achte aber darauf, nicht frauenfeindlich zu sein oder zu viele Kraftausdrücke zu verwenden. Es soll Musik für alle sein, also massentauglich. Daher gibt es im Video auch Elemente, wie dicke Autos, die in einem Rap-Video nicht fehlen dürfen.“

Hier gibt es den Trailer zu dem neuen Video: