+++ FAHNDUNG +++ Wer kennt ihn? Mit Messer gedroht – Kölner Polizei sucht Räuber, der kleine Kinder ausrauben wollte

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Kindes-MissbrauchExperte des LKA: Was die Polizisten hören, ist kaum auszuhalten

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Bergisch Gladbach: Von hier stammt einer der Hauptverdächtigen

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Der schwere sexuelle Missbrauch von Kindern bis ins Babyalter unter anderem in Bergisch Gladbach (hier mehr lesen) – für die Ermittler, die jetzt bis zu sieben Terabyte Datenmaterial (Fotos, Videos und Dokumente) auswerten müssen, ist die Aufgabe extrem belastend. Wie sehr, das weiß Dietrich Bredt-Dehnen, Seelsorger beim Landeskriminalamt (LKA Düsseldorf). Auf express.de erklärt er den schwierigen Auftrag der Beamten.

Herrn Bredt-Dehnen, benötigen alle Beamten, die in diesem Bereich ermitteln, ihre Unterstützung?

Nein, natürlich möchte nicht jede mit diesen Ermittlungen befasste Polizistin oder Polizist ein Gespräch mit uns führen. Oft geben sich die Ermittler in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen gegenseitig Halt und sprechen über die belastenden Dinge. Wichtig ist aber für viele, dass sie wissen, dass wir da sind, wenn sie es wünschen.

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Was ist das für eine Arbeit, die die mit dem Fall in Bergisch Gladbach betrauten Ermittler jetzt machen?

Sehen Sie mir nach, dass ich zu den aktuellen Ereignissen und den Belastungs-Situationen keine Stellung nehmen werde. Dazu fehlen mir Informationen.

Welchen Antrieb haben Beamte, die freiwillig in diesem Bereich arbeiten und jetzt zig Fotos und Videos auswerten?

Diese Beamtinnen und Beamte haben vor allem eine gemeinsame Einstellung: Sie wollen die Täter, die diesen Kindern so etwas antun, durch ihre Arbeit identifizieren und dafür sorgen, dass sie sich vor Gericht dafür verantworten müssen. Diese Arbeit kann man nur freiwillig tun, so wie es der NRW-Innenminister auch gesagt hat. Niemand wird dazu verpflichtet. Geschätzte 95 Prozent aller Polizisten, mit denen ich sprach, lehnen die Arbeit in diesem Bereich ab. Für sie ist da eine persönliche Grenze.

Wo ist die Belastung besonders groß?

Die Beamten müssen sich Videos ansehen. Die Bilder sind eine Sache, aber die Tonspur ist für die meisten kaum auszuhalten. Da ist die Belastung sehr stark.

Geben da nicht viele Beamte irgendwann auf?

Nein, wer diesen Job macht, der gibt nicht einfach auf. Denn sie wissen, wie wichtig ihre Arbeit ist. Aber irgendwann kommt dann das Entsetzen, weil es ihnen zuviel wird und sie keinen Abstand mehr bekommen.

Dann kommen Sie mit Ihrem Team ins Spiel?

Unsere Aufgabe ist, den Betroffenen zu helfen, Normalität zu wahren. Einfach mal zu lachen und lockere Gespräche über das Wetter zu führen. Wir ermutigen sie dazu, über alles, was sie erleben, zu sprechen, damit es sich nicht in ihnen aufstaut.